Erschienen in:
24.11.2020 | COVID-19 | Kommentar
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Lungenveränderungen bei COVID-19 – Störung des pulmonalen Surfactants?
Eine nicht ganz weit hergeholte Hypothese
verfasst von:
Prof. Peter von Wichert
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Sonderheft 3/2020
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Auszug
Für eine normale Alveolarstruktur und -funktion ist die Senkung der intraalveolären Oberflächenspannung zwingend erforderlich. Das geschieht durch die Produktion und Sekretion von sog. Surfactant, das in den Typ-II-Zellen in den Alveolen direkt gebildet wird. Eine Vielzahl von experimentellen Untersuchungen hat seit langem gezeigt, dass bei Lungenschädigungen, etwa durch inhalativ-toxische Gase, die Surfactantsubstanzen sich in Zusammensetzung und Funktion ändern [
1]. Beim ARDS sind Veränderungen des Surfactants schon in den ersten Publikationen [
2] diskutiert und später nachgewiesen worden [
3,
4]. Allerdings kennen wir bisher beim Erwachsenen kein einheitliches Krankheitsbild, das allein auf ein Fehlen oder eine Fehlfunktion von pulmonalem Surfactant zurückgeführt werden kann. Demgegenüber kennt die Pädiatrie im Atemnotsyndrom des Frühgeborenen einen Zustand, der auf die Unreife der Lunge mit Fehlen von Surfactant zurückgeführt werden kann und erfolgreich mit der Substitution dieser Substanzen behandelt wird. …