Erschienen in:
07.12.2022 | Coxarthrose | Leitthema
Management der Komplikationen von Acetabulumfrakturen
verfasst von:
PD Dr. med. M. Orth, D. Osche, T. Pohlemann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die operative Behandlung von Acetabulumfrakturen stellt eine besondere Herausforderung in der Unfallchirurgie dar. Komplikationen sind meist durch den Unfall selbst oder iatrogen bedingt. Der Umgang und die Strategie zur Bewältigung von Komplikationen in der Acetabulumchirurgie richten sich nach der Art und dem Zeitpunkt ihres Auftretens. Generell werden perioperative Frühkomplikationen von Spätkomplikationen unterschieden. Der vorliegende Beitrag stellt die häufigsten Komplikationen in der operativen Behandlung von Acetabulumfrakturen dar, diskutiert die verschiedenen Therapiemöglichkeiten anhand einzelner Fallbeispiele und gibt differenzierte Empfehlungen. Das Versorgungskonzept sollte zunächst eine umfassende Primärprophylaxe zur Vermeidung von Komplikationen umfassen. Eingetretene Frühkomplikationen wie z. B. postoperative Infektionen, Blutungen oder Implantatfehllagen sollten rasch und konsequent im Sinne einer Sekundärprophylaxe chirurgisch behandelt werden. Hingegen richtet sich die Behandlung von Spätkomplikationen (Implantatlockerungen und -brüche, sekundäre Koxarthrose, heterotope Ossifikationen, Pseudarthrosen und Spätinfektionen) nach dem klinischen und funktionellen Beschwerdebild des Patienten. Bei älteren Patienten mit entsprechenden Beschwerden stellt die sekundäre Versorgung mit einer Hüfttotalendoprothese oftmals eine gute Behandlungsmöglichkeit dar, wohingegen bei jüngeren Patienten nach Spätkomplikationen auch gelenkerhaltende Verfahren infrage kommen. Das Management von Komplikationen in der Acetabulumchirurgie erfordert regelhaft eine enge Patientenführung sowie die ausführliche Aufklärung und Beratung der Patienten und sollte in spezialisierten Zentren erfolgen.