29.08.2023 | Dammriss | How I do it
Versorgung von Dammrissen 3. und 4. Grades nach vaginalen Geburten
verfasst von:
Kaven Baeßler, Timo Hentrich, Prof. Dr. Michael Abou-Dakn
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Die Erkennung und adäquate Versorgung von Dammrissen in der Geburtshilfe spielen eine wesentliche Rolle in der Vermeidung von späteren und langfristigen Komplikationen. Insbesondere die Versorgung von höhergeradigen Dammrissen – also solchen mit Beteiligung des Spincter ani (Dammrisse 3. und 4. Grades). Hierzu liegt eine aktuelle publizierte Leitlinie zur Erkennung und Therapie in Deutschland vor, die das evidente Wissen zu der Thematik widerspiegelt. In dem Artikel werden die Risikofaktoren für solche Dammrisse vorgestellt und mögliche Risikofaktoren erörtert. Der Erfragung von bestehenden Beckenbodenproblemen und Beurteilung der Beckenbodenkontraktionskraft in der Schwangerschaft sollten eine risikoadaptierte Aufklärung und Information der schwangeren Frau folgen. Präpartale präventive Maßnahmen sollten insbesondere auf die Reduktion des kindlichen Geburtsgewichts zielen, da dies ein wesentlicher Risikofaktor ist. Neben der adäquaten Versorgung der Dammrisse sollte eine postpartale Beckenbodenrehabilitation bei einer spezialisierten Physiotherapeutin erfolgen. Intrapartal sollte auf die Anwendung der Forzeps verzichtet werden, die Austreibungsperiode im Fall eines pathologischen Verlaufs sollte möglichst kurz gehalten werden und die indizierte Episiotomie mit einem Winkel von mindestens 60° erfolgen.