11.11.2019 | Dermatologie | Originalien
Deutsche Version der Skin Shame Scale (SSS-24)
Validierung anhand dermatologischer Patienten und dermatologisch gesunder Personen
verfasst von:
Michaela Hiebler-Ragger, Human-Friedrich Unterrainer, Andrew R. Thompson, Stephen Kellett, Univ.-Doz. Dr. Elisabeth Aberer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hautbezogene Scham ist ein wichtiger Aspekt der psychischen Belastung dermatologischer Patienten. Aufgrund des Mangels an robusten Erhebungsmethoden wird diese Art der Scham in der Forschung und der klinischen Praxis jedoch kaum beachtet. Ziel der Studie war es, hautbezogene Scham erstmals mittels einer deutschen Version der Skin Shame Scale (SSS-24) zu messen und diese anhand etablierter psychometrischer Parameter zu validieren.
Methodik
Der SSS-24-Fragebogen wurde 488 dermatologisch gesunden (DG) Personen (66,6 % Frauen) und 339 dermatologischen Patienten (DP) (66,7 % Frauen) vorgegeben. Zudem wurden Komponenten allgemeiner Scham (SHAME) und die psychische Symptombelastung (BSI[Brief Symptom Inventory]-18) erfasst.
Ergebnisse
Die SSS-24 zeigte in beiden Stichproben adäquate psychometrische Eigenschaften und eine hohe innere Konsistenz (DG: α = 0,91; DP: α = 0,95). DP berichteten über mehr hautbezogene Scham als die DG (p < 0,001), aber in beiden Gruppen ging ein höheres Ausmaß an hautbezogener Scham mit höherer allgemeiner Scham sowie einer höheren psychischen Symptombelastung (p < 0,001) einher.
Schlussfolgerung
Insgesamt konnten die Kennwerte der englischen Originalversion sehr gut in der deutschen Version der SSS-24 repliziert werden. Aufgrund der Zusammenhänge mit allgemeiner Scham und psychischer Symptombelastung sollte hautbezogene Scham zukünftig im psychodermatologischen Kontext verstärkt Berücksichtigung finden. Die SSS-24 stellt ein wertvolles Instrument zur Erforschung von Scham bei dermatologischen Erkrankungen und zur Erfassung des Bedarfs an psychosozialen Interventionen bei dermatologischen Patienten dar.