Erschienen in:
10.01.2020 | Ultraschall | Schwerpunkt: Lebertumoren
Sonographische Diagnostik bei Lebertumoren
verfasst von:
C. Höner zu Siederdissen, PD Dr. med. A. Potthoff
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Lebertumoren werden häufig inzidentell in der Sonographie detektiert. Die Entscheidung über eine weiterführende bildgebende Diagnostik hängt im Wesentlichen vom klinischen Kontext und der Sonomorphologie ab. Diese Übersicht zeigt den Stellenwert der B‑Bild-Sonographie und des kontrastverstärkten Ultraschalls („contrast-enhanced ultrasound“ [CEUS]) auf und fasst die wesentlichen Merkmale der häufigsten benignen und malignen Lebertumoren zusammen. Leitlinien empfehlen die konventionelle B‑Bild-Sonographie besonders zur Vorsorge und zur Nachsorge bei bestimmten Risikopopulationen. Die Methode erlaubt in den wenigsten Fällen eine ätiologische Zuordnung von Lebertumoren. Unter Einsatz des CEUS gelingt, bei exzellenter Verträglichkeit, fast immer eine sichere Charakterisierung von Lebertumoren. Hinsichtlich seiner diagnostischen Wertigkeit ist er in diesem Kontext mit der Magnetresonanztomographie vergleichbar. In unklaren Fällen, bei nicht eindeutigen Befunden der Bildgebung oder vor der Einleitung einer molekular zielgerichteten Therapie ist häufig eine sonographisch gesteuerte Biopsie erforderlich. Die Sonographie ist eine rasch und ubiquitär verfügbare Methode zur Detektion von Lebertumoren. Der CEUS erlaubt als einziges bildgebendes Verfahren eine Echtzeituntersuchung aller Kontrastphasen in der Leber. Er sollte daher für die Lebertumorcharakterisierung als erste bildgebende Methode zum Einsatz kommen.