Erschienen in:
05.04.2021 | Neuroendokrine Tumoren | Schwerpunkt: Neue WHO-Klassifikationen und Digitales Lernen
Aktualisierte WHO-Klassifikation der Tumoren der Mamma: Die wichtigsten Änderungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Annette Lebeau, Carsten Denkert
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Die Entwicklung der World-Health-Organization(WHO)-Klassifikation der Tumoren der Mamma wird durch wissenschaftliche Erkenntnisgewinne angetrieben, deren Umsetzung in die tägliche Praxis als klinisch relevant betrachtet wird. Die 5. Auflage stellt ein Update der 4. Auflage dar und folgt im Wesentlichen der vorbekannten Systematik. Die histologischen Merkmale der Läsionen bilden weiterhin die Basis der Klassifikation. Dies gilt auch für die Definition der verschiedenen invasiven Tumortypen. Allerdings werden zusätzlich verschiedene neue molekulare Klassifikationen sowie prognostische und prädiktive Faktoren vorgestellt und diskutiert, welche die Prognoseabschätzung und Therapieentscheidung verbessern. Dieser Beitrag zielt darauf ab, die wichtigsten Änderungen der aktuellen WHO-Klassifikation darzustellen. Hierzu zählen die geänderte Definition der gemischten invasiven Karzinome, die Einführung neuer spezieller invasiver Entitäten (großzelliges [„tall cell“] Karzinom mit umgekehrter Polarität, muzinöses Zystadenokarzinom), die Streichung spezieller invasiver Typen und ihre Einordnung als Varianten des invasiven Karzinoms, NST (kein spezieller Typ; u. a. medullär, lipidreich, glykogenreich), die Typisierung primärer neuroendokriner Neoplasien der Mamma in Analogie zu anderen Organsystemen, Änderungen der Dignitätskriterien von Phylloidestumoren und die geänderte Subtypisierung des lobulären Carcinoma in situ (LCIS). Neben Verbesserungen der 5. Auflage der Klassifikation werden auch Schwächen beleuchtet. Ein Abschnitt widmet sich den neuen molekularen Parametern.