Erschienen in:
28.09.2016 | Digitale Volumentomographie | Originalien
Osteoporoseerkennung mittels digitaler Volumentomographie
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland ist die Osteoporoseerkrankung immer noch unterdiagnostiziert.
Fragestellung
Ist es möglich, anhand einer digitalen Volumentomographie (DVT) des Unterkiefers mit verschiedenen Messmethoden eine Osteoporoseerkrankung zu diagnostizieren?
Material und Methodik
Sechzehn Probanden mit DVT-Aufnahmen der Zahnklinik der Universität Ulm wurden in die Studie eingeschlossen. Diese waren zum Zeitpunkt der DVT-Aufnahme mindestens 55 Jahre alt und der Unterkiefer war komplett auf der Aufnahme abgebildet. Von jedem Probanden lag eine Knochendichtemessung mittels dual-energy X‑ray absorptiometry (DXA) oder eine CT-Knochendichtemessung vor. Die Probanden wurden in eine Osteoporosegruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt. Aus den DVT-Aufnahmen wurden die Indizes computed tomography mental index (CTMI), computed tomography mandibular index (superior) (CTI[S]) und computed tomography mandibular index (inferior) (CTI[I]) erhoben. Eine Gegenüberstellung dieser Indizes für die Osteoporosegruppe und für die Kontrollgruppe erfolgte zunächst für die Frauen und Männer gemeinsam, danach lediglich für die Frauen.
Ergebnisse
Ein CTMI-Wert < 3,0 mm markiert den Verdacht auf eine Osteoporoseerkrankung. Gleiches gilt für den CTI(S) < 0,18 und den CTI(I) < 0,23. Daraus ergeben sich für die gemischte Probandengruppe 66,7 % Sensitivität und 70 % Spezifität und für die rein weibliche Probandengruppe 80 % Sensitivität und 57,1 % Spezifität für den CTMI und den CTI(S). Des Weiteren ergeben sich für die gemischte Probandengruppe 50,0 % Sensitivität und 70 % Spezifität sowie für die rein weibliche Probandengruppe 60,0 % Sensitivität und 57,1 % Spezifität für den CTI(I).
Schlussfolgerung
CTMI, CTI(S) und CTI(I) sind bedingt für eine Osteoporoseerkennung geeignet.