Zusammenfassung
Es handelt sich um Verletzungen der distalen Tibia mit (selten auch ohne) Beteiligung der Gelenkfläche, die bei Zerstörung der Gelenkfläche aufgrund des typischen Mechanismus als Pilon-tibial-Frakturen bezeichnet werden (»pilon« = frz. Stampfer, Stößel). Die Einteilung erfolgt nach AO-Klassifkation. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen ist durch bildgebende Verfahren verdeutlicht. Die Therapie kann nur in Ausnahmefällen konservativ erfolgen. Eine primäre unfallchirurgische Versorgung innerhalb von 6–8 h ist nur bei einfachen Frakturen oder geringer Schädigung der Weichteile angezeigt. Bei den oft vorliegenden erheblichen Weichteilschäden ist ein mehrzeitiges Vorgehen indiziert; zunächst als vorübergehende Fixation im Fixateur externe. Die endgültige Versorgung erfolgt nach 7–10 Tagen i. d. R. mit Schrauben-, Platten- und (selten) anderen Osteosyntheseverfahren. Bei vollständiger Gelenkflächenzerstörung ist ggf. die primäre Arthrodese erforderlich.