Erschienen in:
19.04.2023 | Dysphonie | Leitthema
Rekonstruktionsmöglichkeiten des Larynx
verfasst von:
PD Dr. med. M. Goncalves, MHBA, Dr. med. J. Taeger, Univ.-Prof. Dr. med. S. Hackenberg
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Larynxkarzinome und ihre Therapie führen zu Störungen der Atmung, der Stimme und des Aspirationsschutzes. Die Art und das Ausmaß der posttherapeutischen Funktionsstörung hängt stark von der Lokalisation der Defekte oder der Narbenformationen ab. Nach Larynxteilresektionen im Rahmen der Sanierung von Stimmlippenkarzinomen stellen die Dysphonie und der insuffiziente Hustenstoß die relevantesten Funktionsstörungen dar. Zur Behebung der Substanzdefekte an den Stimmlippen kommen Verfahren wie die Stimmlippenaugmentation durch Injektion (Injektionslaryngoplastik mit Hyaluronsäure, Kollagen, Hydroxylapatit, Silikon, autologem Fettgewebe etc.) und die Medialisierungslaryngoplastik durch eine Veränderung des Knorpelgerüstes infrage. Operationsdefekte der Supraglottis nach transoraler Laserresektion müssen bei korrekter Indikationsstellung i. d. R. nicht rekonstruiert werden. Eine totale Laryngektomie führt durch die vollständige Trennung von Atem- und Speiseweg zu einem Verlust der natürlichen Stimmgebung. Gleichzeitig wird die Aspirationsgefahr komplett behoben. Zur Wiederherstellung der Stimmfunktion stellt heutzutage die Anlage einer tracheoösophagealen Fistel mit Einsatz eines Stimmventils die Standardmethode dar. Eine Alternative zum Einsatz des Sprechventils nach Laryngektomie ist die Rekonstruktion mit einem freien mikrovaskulären Radialistransplantat. Bei gleichzeitiger Resektion des Pharynx kann eine Rekonstruktion durch freie oder gestielte Lappen notwendig werden, um Stenosierungen und Fisteln zu verhindern.