Erschienen in:
04.10.2021 | Leitthema
E-Mental-Health und digitale Gesundheitsanwendungen in Deutschland
verfasst von:
Elena Caroline Weitzel, Janine Quittschalle, Franziska Dinah Welzel, Margrit Löbner, Iris Hauth, Steffi G. Riedel-Heller
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2021
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Zusammenfassung
Digitale Gesundheitsanwendungen sollen bestehende Versorgungsangebote sinnvoll ergänzen. Inzwischen wurden wirksame Onlineinterventionen für eine Vielzahl psychischer Erkrankungen entwickelt und eine hohe Nutzungsbereitschaft unter Betroffenen und Behandelnden nachgewiesen. Erste versorgungsrechtliche Rahmenbedingungen für einen Einsatz digitaler Anwendungen wurden mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) geschaffen. Nach Prüfung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) werden die Kosten für bestimmte Gesundheitsanwendungen nun von den gesetzlichen Krankenversicherungen getragen. Jedoch finden digitale Technologien bisher selten Eingang in die Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen, was teilweise auf eine geringe Kenntnis solcher Programme zurückzuführen ist. Zudem erschwert eine große Anzahl an ungeprüften Anwendungen eine Auswahl. Eine Möglichkeit zur besseren Orientierung für Behandelnde und Betroffene stellen konkrete Qualitätskriterien dar. Weitere Implementierungsanstrengungen und ein Ausbau der versorgungsrechtlichen Rahmenbedingungen sind notwendig, um die Potenziale digitaler Unterstützungsangebote in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten optimal zu nutzen.