Erschienen in:
08.03.2022 | Brachytherapie | CME
Aktuelle Diagnostik und Therapie des Endometriumkarzinoms
verfasst von:
Dr. med. Davut Dayan, Prof. Dr. Wolfgang Janni, Kerstin Pfister
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Das Endometriumkarzinom („endometrial carcinoma“, EC) ist die vierthäufigste Krebserkrankung der Frau in Deutschland. Mit Zunahme der Risikofaktoren (allen voran Adipositas) nimmt die Inzidenz zu. Aufgrund der Initialsymptome der Blutungsstörung in der Prämenopause bzw. postmenopausale Blutung wird das EC überwiegend im Frühstadium durch Hysteroskopie mit fraktionierter Abrasio diagnostiziert. Pathologisch lässt sich das EC in Typ‑I (östrogenabhängiges endometrioides Adenokarzinom mit guter Prognose) und Typ-II (östrogenunabhängiges seröses, klarzelliges Karzinom mit schlechterer Prognose) unterteilen. Die minimal-invasive Behandlung mittels laparoskopischer totaler Hysterektomie mit Adnexektomie beidseits stellt den Goldstandard der Behandlung des frühen endometrioiden Adenokarzinoms dar. Im fortgeschrittenen Stadium, hingegen, sowie bei Typ-II-Karzinomen sind zusätzlich eine paraaortale und pelvine Lymphonodektomie bzw. eine Omentektomie notwendig. Neue wissenschaftliche Errungenschaften zu molekularbiologischen Typisierungen des EC stellen uns vor Herausforderungen in der routinemäßigen Patientinnenversorgung. Während POLE(„polymerase epsilon“)-mutierte Tumoren eine sehr gute Prognose haben, zeigen die MSI(„microsatellite instability“)-„hypermutated“ und „copy number low“ (auch „no specific molecular risk profile“, NSMP) Tumoren eine intermediäre Prognose, die „copy number high“ (auch TP53[„tumor protein 53“]-mutiert) die schlechteste. L1CAM(„L1 neuronal cell adhesion molecule“)-Positivität ist ein weiterer ungünstiger Prognosefaktor.