Erschienen in:
23.05.2022 | Enzephalitis | Der interessante Fall
„Borna disease virus 1“(BoDV-1)-Enzephalitis eines 18-Jährigen außerhalb des bisher bekannten Endemiegebietes
verfasst von:
T. Meyer, D. Tappe, D. Hasan, M. Rust, J. B. Schulz, J. Schiefer, Prof. Dr. S. C. Tauber
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 4/2022
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Auszug
Ein bisher gesunder 18-jähriger Mann entwickelte subakut Kopfschmerzen, hohes Fieber bis 39 °C, Desorientiertheit, Halluzinationen und eine Ataxie, weswegen eine stationäre Aufnahme notwendig wurde. Eine in der erstversorgenden Klinik durchgeführte Liquoranalyse ergab eine lymphomonozytäre Pleozytose von 186 Zellen/µl bei normwertigem Eiweiß- und Laktatgehalt (0,389 g/l bzw. 1,31 mmol/l). Darüber hinaus fanden sich positive oligoklonale Banden. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer lymphomonozytären Meningoenzephalitis erhielt der Patient eine probatorische Kombinationstherapie aus Aciclovir, Ceftriaxon, Ampicillin und 100 mg Prednisolon. Die Liquorkulturen blieben jedoch steril, und die Untersuchung auf Antikörper gegen neurotrope Viren ergab negative Befunde. Eine initiale kraniale Magnetresonanztomographie, welche aufgrund von Bewegungs- und Suszeptibilitätsartefakten durch eine einliegende Zahnspange jedoch nur eingeschränkt beurteilt werden konnte, wies im Seitenvergleich rechtsseitig eine geringe Signalanhebung der Basalganglien, des Hippocampus und des Gyrus parahippocampalis auf. 11 Tage nach Symptombeginn erfolgte infolge einer progredienten Vigilanzstörung, des Auftretens generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfälle und einer Aspirationspneumonie die endotracheale Intubation. …