Erschienen in:
12.03.2019 | Epilepsie | Leitthema
Neue Systematik der Epilepsien und aktuelle Therapieempfehlungen
verfasst von:
Prof. Dr. B. A. Neubauer, Prof. Dr. A. Hahn
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Die aktuelle Klassifikation der Epilepsien aus dem Jahr 2017 gleicht stark der Version des Jahres 1989. Die Versuche einer Reklassifikation in den Jahren 2001, 2006 und 2010 brachten aus heutiger Sicht keine wesentlichen Verbesserungen und wurden von der internationalen Gemeinschaft der Epileptologen nicht gut angenommen. Der jetzige Vorschlag überzeugt durch einen pragmatischen Ansatz und führt neue Konzepte nur dort ein, wo neue wissenschaftlich belegbare Befunde vorliegen. Anfallsform, Art der Epilepsie, Einteilung des Epilepsiesyndroms, Ätiologie und Komorbidität sind die wichtigsten Bestandteile.
Die Zahl der verfügbaren Antiepileptika nimmt fast von Jahr zu Jahr weiter zu. Dies eröffnet für den einzelnen Patienten neue therapeutische Alternativen bei Unverträglichkeit oder Versagen der Standardtherapie. Betrachtet man aber die gesamte Gruppe der Betroffenen, bleibt der Anteil der anfallsfrei werdenden Patienten fast gleich. Der entscheidende Vorteil einer Vielzahl neuer Antiepileptika liegt in ihrer guten kognitiven Verträglichkeit. Die Neuerungen der Behandlungskonzepte bei West-Syndrom, Absence-Epilepsien, strukturell/metabolischen, genetisch generalisierten, genetisch fokalen Epilepsien und dem Dravet-Syndrom werden berichtet.