08.02.2021 | Epilepsie | CME Zertifizierte Fortbildung
Epileptologische Notfälle
verfasst von:
D. Steinbart, J. Bösel, M. Holtkamp
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die meisten epileptischen Anfälle stellen per se keinen Notfall dar, sie sind das führende Symptom der Erkrankung Epilepsie. Ein erster epileptischer Anfall ist aber bis zum Beweis des Gegenteils ein Notfall, da er in ca. 30 % der Fälle akut-symptomatischer Genese und somit Ausdruck einer gravierenden systemischen Störung oder einer akuten Hirnerkrankung ist. Treten innerhalb von 24 h 3 oder mehr epileptische Anfälle auf, spricht man von einer Anfallsserie. Ein Anfall mit einer Dauer > 5 min definiert einen Status epilepticus. Beide Konstellationen sind ein Notfall, zu dessen Unterbrechung initial Benzodiazepine zum Einsatz kommen. Psychogene nicht-epileptische Anfälle stellen eine besondere Herausforderung in der differenzialdiagnostischen Abgrenzung zu epileptischen Anfällen und im akuten Management dar. Insbesondere generalisierte tonisch-klonische Anfälle können zu äußeren Verletzungen, Frakturen, Rhabdomyolyse und zum SUDEP („sudden unexpected death in epilepsy“) führen.