Erschienen in:
09.06.2022 | Mononukleose | Schwerpunkt: Nichtneoplastische Hämatopathologie
EBV-assoziierte lymphoproliferative Erkrankungen
verfasst von:
Mathis Overkamp, Leticia Quintanilla-Martinez, Prof. Dr. Falko Fend
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 4/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Epstein-Barr-Virus-assoziierte Lymphoproliferationen (EBV-LPD) stellen ein breites Spektrum von benignen, selbstlimitierten Lymphoproliferationen bis zu malignen Lymphomen dar. Aufgrund der klinischen sowie morphologischen Heterogenität von EBV-LPD sowie der hohen Prävalenz der EBV-Infektion ist die Kenntnis der diagnostischen Kriterien von großer Bedeutung für die Pathologie. In dieser Übersichtsarbeit werden klinische und pathologische Merkmale der nicht als maligne Lymphome zu klassifizierenden EBV-assoziierten Lymphoproliferationen bei Patienten mit und ohne zugrunde liegender Immunsuppression dargestellt und ihre aktuelle Klassifikation diskutiert.
EBV-LPD können von B‑ oder T‑/NK-Zellen ausgehen. Entscheidend für die diagnostische Einordnung und die Abgrenzung gegen maligne Lymphome sind die Bestimmung des EBV-Latenztyps sowie Kenntnis über eine mögliche (iatrogene) Immundefizienz des Patienten, welche das Auftreten spezifischer EBV-LPD begünstigen kann. Für die Diagnostik der in Europa seltenen EBV+-T-/NK-Zell-LPD sind die klinische Korrelation und der Nachweis von EBV in T‑ und NK-Zellen essenziell.