ERS-Kongress 2022

Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kann eine Therapie mit CPAP die mit der Erkrankung assoziierte Tagesmüdigkeit verringern und die Lebensqualität verbessern. Die Hoffnung, dass das erhöhte kardiovaskuläre Risiko bei OSA dadurch ebenfalls sinkt, hat sich in Studien bislang nicht erfüllt.

Die WHO empfiehlt bei Tuberkulose inzwischen die neueren, verkürzten Therapieregime. Die Kosten dafür sind hoch. Zudem sind die Medikamente selbst in Europa häufig nicht verfügbar, obwohl zugelassen.

Eine akute Exazerbation einer COPD führt Patientinnen und Patienten nicht selten ins Krankenhaus. Bei Azidose kommt eine nichtinvasive Beatmung (NIV) infrage. Zu beachten ist auch, dass diese Situation eine Verschlechterung der Prognose der Betroffenen bedeutet.

Eine pulmonale Hypertonie im Zusammenhang mit einer interstitiellen Lungenerkrankung (PH-ILD) ist mit einer besonders schlechten Prognose assoziiert. Viele Therapiestudien verliefen in dieser Situation erfolglos. Erst mit dem inhalativen Treprostinil gelang ein Durchbruch. Jetzt wurden Ergebnisse der Extension der Studie INCREASE vorgestellt.

Sarkoidartige Reaktionen assoziiert mit einer Therapie mit Immuncheckpointinhibitoren sind relativ seltene Folgen der Krebsimmuntherapie. Mit dem rasant steigenden Einsatz dieser Therapie wird die Fallzahl aber steigen. Wichtig ist, diese potenziell bedrohlichen Komplikationen zu erkennen.

Der allergische Marsch ist schon lange bekannt. Häufig umfasst dieses Konzept nur atopische Erkrankungen, die in der Regel bis zum jungen Erwachsenenalter erstmals auftreten. Eine bislang noch zu wenig beachtete Manifestation des Erwachsenenalters und höheren Lebensalters ist die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP).

Viel wurde publiziert seit Beginn der COVID-19-Pandemie. Nicht alles hielt der kritischen Prüfung stand. Konsolidierte therapeutische Fortschritte bei schwerem COVID-19-Verlauf erläuterte Tobias Welte, Hannover, anlässlich des ERS 2022 in Barcelona.