Erschienen in:
08.07.2021 | Essstörungen | Schwerpunkt: Digitale Psychotherapie – Übersichten
Einsatz von virtueller Realität in der Behandlung von Körperbildstörungen
Systematisches Review
verfasst von:
Dr. Katrin Schoenenberg, Marny Münnich, Alexandra Martin
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Virtuelle Welten bieten die Möglichkeit von realitätsnahem Erleben. Darüber hinaus können Erlebnisse besser kontrolliert und adjustiert werden als in der realen Welt. Diese Vorteile führen zu wachsenden Forschungsinteressen im Einsatz von virtueller Realität (VR) für die Psychotherapie und insbesondere für die Expositionsbehandlung. Erste Studien zur Wirksamkeit der VR-Behandlung von Körperbildstörungen liegen vor. Dennoch ist unklar, wie umfassend das gesamte Spektrum von Körperbildstörungen in diesem Zusammenhang untersucht wurde.
Methodik
Eine systematische Literatursuche zu Studien, die VR mit interventionellem Fokus einsetzen, wurde durchgeführt. Zielgruppen der VR-Exposition sollten klinische und subklinische Stichproben mit Anorexia nervosa (AN), Bulimia nervosa (BN), körperdysmorpher Störung, Körperunzufriedenheit oder Körperbildstörung sein.
Ergebnisse
Ausschließlich Studien zu AN, BN und subklinischer Körperunzufriedenheit mit überwiegend weiblichen Teilnehmenden wurden identifiziert. Die 5 Fallstudien und 5 randomisierte kontrollierte Studien zeigen positive Effekte der VR-Behandlung auf körperbildbezogene Maße und auf die Essstörungspathologie.
Diskussion
Insgesamt konnten nur wenige Studien gefunden werden. Neue technische Möglichkeiten der VR werden darin bislang nicht ausgeschöpft. Befunde zur Nutzung von VR in der Behandlung der körperdysmorphen Störung und des Subtyps der Muskeldysmorphie fehlen vollständig.