Erschienen in:
29.01.2020 | Pflege | Leitthema
Debriefing in der Kindernotfallversorgung
Grundlage einer verbesserten Patientenversorgung
verfasst von:
Dr. E. Heimberg, J. Daub, J. B. Schmutz, W. Eppich, F. Hoffmann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Regelmäßige Debriefings (Nachbesprechungen) kritischer Ereignisse in der Kindernotfallversorgung können das Patienten-Outcome und die Teamzusammenarbeit verbessern. Die Reflexion ermöglicht Lernen in Teams, um in Zukunft besser zu werden und die Wiederholung von Fehlern zu vermeiden. Allerdings werden Debriefings im klinischen Alltag noch immer unregelmäßig und qualitativ unzureichend durchgeführt. Ursachen sind mangelnde Zeit, Fehlen erfahrener Debriefer und fehlende Unterstützung durch Verantwortungsträger. Debriefings können je nach Bedarf zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit unterschiedlicher Dauer stattfinden: kurze „hot debriefings“ noch am Tag des Geschehens oder längere „cold debriefings“ einige Tage später. Im Mittelpunkt stehen immer das Lernen und Erarbeiten zukunftsorientierter Lösungen. Auslöser zur Durchführung von Debriefings können neben akut lebensbedrohlichen Ereignissen auch potenziell kritische Situationen, wie z. B. Intubationen, sein. Eine Strukturierung von Nachbesprechungen durch Debriefing-Skripte erleichtert die Durchführung und ermöglicht auch unerfahrenen Moderatoren, alle Aspekte abzuarbeiten. Neben der Diskussion schwieriger Abläufe sollten unbedingt positive Aspekte besprochen werden, um diese zu bestärken und das Lernen am positiven Beispiel zu ermöglichen. Dabei sollten die Beweggründe eines Verhaltens erfragt und nicht nur die nach außen sichtbaren Leistungen bewertet werden. Damit kann ein bedarfsorientiertes Lernen mit Erarbeitung von Lösungen stattfinden. Hilfreich sind spezielle Fragetechniken, ehrliches Interesse und eine positive Sicherheitskultur.