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Erschienen in: Die Onkologie 5/2023

Open Access 15.03.2023 | Fertilität und Kinderwunsch | Psychoonkologie

Psychische Belastung und deren Einflussfaktoren bei Überlebenden von malignen ovariellen Keimzell- oder Keimstrangstromatumoren – eine Analyse der AGO-CORSETT-Datenbank

verfasst von: PD Dr. med. M. Bossart, H. Plett, B. Krämer, E. Braicu, B. Czogalla, M. Klar, S. Singer, D. Mayr, A. Staebler, A. du Bois, S. Kommoss, T. Link, A. Burges, F. Heitz, M. Grube, F. Trillsch, P. Harter, P. Wimberger, P. Buderath, A. Hasenburg

Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 5/2023

Zusammenfassung

Hintergrund

Keimstrangstroma(SCST)- und Keimzelltumoren (MOGCT) sind seltene ovarielle Neoplasien, die häufig bei Jugendlichen oder prämenopausalen Patientinnen auftreten. Die Prognose ist in allen Stadien gut, weshalb psychisches Wohlbefinden, Lebensqualität, Fertilitätserhalt und Kinderwunsch zu relevanten Themen der Langzeitüberlebenden werden.

Ziel der Arbeit

Untersuchung der Prävalenz der fertilitätserhaltenden Therapie bei Patientinnen mit ovariellen Keimstrangstromatumoren und Keimzelltumoren und die Erfassung von Zusammenhängen mit Angst, Depression, Lebensqualität und Sexualität nach Therapie.

Material und Methoden

Die Current-Ovarian-geRM-cell-and-Sex-Cord-stromal-Tumour-Treatment-strategies(CORSETT)-Studie ist eine multizentrische, retro- und prospektiv beobachtende Kohortenstudie der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) der Deutschen Krebsgesellschaft. Patientinnen nach Keimstrangstroma- oder Keimzelltumorbehandlung wurden gebeten, Fragebögen zu beantworten (Hospital Anxiety and Depression Scale [HADS], Sexual Activity Questionnaire [SAQ], European Organisation for Research and Treatment of Cancer Core Quality of Life Questionnaire [EORTC QLQ-C30]). Im Fokus dieser Analyse standen der Stellenwert der fertilitätserhaltenden Operation sowie die Ausprägung und potenziellen Zusammenhänge mit Sexualität, Lebensqualität, Schmerz, Angst und Depressivität.

Ergebnisse

Von 355 eingeschlossenen Patientinnen hatten 152 Patientinnen die Fragebögen ausgefüllt und wurden in die Analysen eingeschlossen. 85 Patientinnen hiervon (56 %) wurden fertilitätserhaltend operiert. 34 % der Patientinnen hatten klinisch relevante Angst und Depressivität. Patientinnen nach fertilitätserhaltender Operation waren signifikant häufiger sexuell aktiv, hatten mehr sexuelles Verlangen und litten seltener unter Angst und Depressivität als Patientinnen ohne fertilitätserhaltende operative Therapie. Das Ausmaß von Angst und Depressivität korrelierte mit dem Schmerzniveau, unabhängig vom zeitlichen Abstand zur Krebsdiagnose.

Diskussion

Die fertilitätserhaltende operative Therapie sollte, wann immer onkologisch vertretbar, den Patientinnen mit SCST und MOGCT angeboten werden, um den Krebsüberlebenden bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Ein wiederholtes Screening auf Angst, Depressivität, Schmerzen und Probleme in der Sexualität sollte anhand von standardisierten Fragebögen bei allen Patientinnen durchgeführt werden.
Hinweise
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Keimstrangstromatumoren („sex cord stromal tumors“ [SCST]) und Keimzelltumoren („malignant ovarian germ cell tumors“ [MOGCT]) sind seltene ovarielle Neoplasien, die häufig bei Jugendlichen oder prämenopausalen Patientinnen auftreten. Zwischen 2005 und 2009 waren 1,3 % bzw. 1,6 % aller ovarialen Malignome in Europa Keimzelltumoren bzw. Keimstrangstromatumoren [16]. Stadienunabhängig ist die Prognose besser als bei den epithelialen Ovarialkarzinomen, damit – und aufgrund des jungen Alters der Patientinnen – werden Lebensqualität, Fertilitätserhalt und Kinderwunsch zu relevanten Themen der Langzeitüberlebenden.

Hintergrund

Keimstrangstromatumoren (SCST) leiten sich von der nichtgerminativen Komponente der Gonaden ab. Sie stellen histologisch eine heterogene Gruppe ovarieller Tumoren dar, die im Median um das 50. Lebensjahr diagnostiziert werden. Je nach Ausmaß ihrer hormonellen Aktivität können sie mit Östrogenisierung und/oder Androgenisierung einhergehen [25]. Die fertilitätserhaltende operative Tumorresektion ist der leitliniengerechte Therapiestandard. Bei Granulosazelltumoren, Sertoli-Leydig-Zell-Tumoren G2/G3 und Steroidzelltumoren erfolgt das operative Staging analog zum Ovarialkarzinom. Der Benefit einer adjuvanten Chemotherapie bleibt unklar, einige Patientinnen mit FIGO-Stadium Ic oder Metastasen profitieren von einer platinbasierten Adjuvanz [33]. Das krankheitsspezifische Fünfjahresüberleben liegt bei 88 % und ist durch die zunehmende Zentralisierung und Standardisierung der Behandlung in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen [32]. Eine Analyse aus Dänemark konnte von 1978 bis 2016 eine jährliche Reduktion der Inzidenz der SCST um 5 % zeigen [1].
Etwa 75 % der malignen Ovarialtumoren im Kindesalter sind MOGCT. Die häufigsten histologischen Subtypen sind Dysgerminome, unreife Teratome, Dottersacktumoren und in etwa 30 % der Fälle gemischte Keimzelltumoren [29]. In den meisten Fällen ist der Tumor bei Erstdiagnose auf das Ovar begrenzt. Die leitliniengerechte Therapie der organbegrenzten MOGCT ist die unilaterale Salpingoovarektomie. Bei bilateral auftretenden Tumoren kann im Einzelfall die Möglichkeit einer organerhaltenden Tumorausschälung erwogen werden. In der Regel besteht keine Indikation für eine Hysterektomie, Biopsie des intraoperativ unauffälligen Ovars, Biopsie oder Entfernung von inspektorisch und palpatorisch unauffälligen Lymphknoten [33]. Eine fertilitätserhaltende Therapie kann in allen Stadien vertretbar sein, optional auch in Verbindung mit einer präoperativen Chemotherapie [21, 33]. Eine retrospektive koreanische Studie berichtete von Schwangerschaftsraten von 75 % und Lebendgeburtsraten von 65 % nach fertilitätserhaltender Therapie [19]. Bei allen Tumorstadien größer als FIGO Ia kann eine adjuvante platinbasierte Chemotherapie mit Etoposid appliziert werden. Bleomycin und Ifosfamid können bei Hochrisikokonstellationen hinzugefügt werden. Das krankheitsfreie Überleben nach fünf Jahren beträgt 86 % und das Gesamtüberleben fünf Jahre nach fertilitätserhaltender Operation und adjuvanter Therapie 97 % [19]. Ziel der fertilitätserhaltenden Therapie ist einerseits der Erhalt der ovariellen Hormonproduktion und andererseits der Erhalt der Möglichkeit einer Schwangerschaft. Auch wenn zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose weder bei der Patientin noch bei den Angehörigen oder den Behandlern der Fokus auf dem Erhalt der hormonellen Funktion und einer möglichen Familienplanung nach abgeschlossener Therapie liegt, sollte dies gerade bei jungen Krebspatientinnen in die Therapieentscheidung einbezogen werden. Die entsprechende Beratung und Therapie sollte in Zentren des Netzwerks FertiPROTEKT erfolgen [34].
Validierte Fragebögen erleichtern die Erfassung von Angst, Depressivität, Problemen mit der Sexualität und Schmerzen
Psychosoziale Belastungen, Symptome und Funktionseinschränkungen werden unter dem Begriff der Lebensqualität zusammengefasst. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) umfasst ein breites Spektrum von Aspekten wie körperliche Beschwerden, funktionelle Fähigkeiten, Aktivitäten, familiäres Wohlbefinden, seelisches Wohlbefinden, Sexualität/Körpergefühl, soziale Funktionen und Zufriedenheit.
Der englische Begriff „distress“ beschreibt eine allgemeine psychische Belastung [35] und wird manchmal auch unübersetzt im Deutschen verwendet. Etwa ein Drittel der Krebspatient:innen leidet an einer psychischen Störung [27]. Die Prävalenz und der Schweregrad psychischer Erkrankungen werden häufig unterschätzt [15]. Dies liegt unter anderem an der Dominanz körperlicher Beschwerden und an der Überlappung von Symptomen psychischer Belastung mit Krankheit und therapiebedingten Symptomen.

Angst und Depressivität bei Krebsüberlebenden

Langzeitüberlebende von Krebserkrankungen zeigten in einer unizentrischen Studie moderate bis schwere Symptome von Angst und Depressivität in 17 % bzw. 9 % der Fälle. Jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, finanzielle Probleme, geringere Lebensqualität und kognitive Defizite waren am stärksten mit Depressivität und Angst assoziiert [10]. Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ist bei Krebspatient:innen mehr als fünfmal höher als in der Allgemeinbevölkerung [12]. Ebenso sind 20–52 % der Krebspatient:innen in relevantem Ausmaß psychisch überschwellig belastet [23]. Aktuelle Publikationen gehen davon aus, dass etwa 40 % aller Ovarialkarzinompatientinnen ein klinisch relevantes Niveau von Angst und Depressivität entwickeln [28]. Die Häufigkeit von Angst und Depressivität speziell bei MOGCT- und SCST-Patientinnen ist aber bisher unbekannt. In der Perimenopause ist das Risiko, starke Ängste oder Depressivität zu entwickeln, erhöht. Die chirurgisch induzierte Menopause aufgrund einer Karzinomoperation verstärkt dieses Risiko zusätzlich [7].

Korrelation von Depressivität und Mortalität

Depressive Krebspatient:innen haben eine höhere Mortalität, eine schlechtere gesundheitsbezogene Lebensqualität („health-related quality of life“ [HRQoL]) und eine niedrigere Compliance als nichtdepressive Krebspatient:innen [8]. Schlechtere Lebensqualität, die mittels EORTC QLQ-C30 zum Zeitpunkt der Diagnose eines platinresistenten Ovarialkarzinoms erfasst wurde, war in einer Analyse der AURELIA-Studie mit schlechterem Gesamtüberleben assoziiert [24]. Inwieweit die Lebensqualität zu diesem Zeitpunkt einen beeinflussbaren Faktor darstellt, ist Gegenstand von Studien. Diesbezügliche Daten zu Keimstrangstroma- oder Keimzelltumoren liegen bisher nicht vor.

Notwendigkeit von Screeningtools

Zur Erfassung psychosozialer Belastungen und damit verbundener individueller psychoonkologischer Behandlungsbedürftigkeit stellen Fragebögen ein geeignetes und niederschwelliges Screeningtool dar [35]. Therapiebedürftige psychische Störungen können früh und jederzeit im Krankheitsverlauf oder der Nachsorge einer onkologischen Erkrankung auftreten. Standardisierte Screeningintervalle führen zur Identifikation therapiebedürftiger Patient:innen. Von den Patient:innen artikulierte Schmerzen, starke körperliche Symptombelastung oder Fatigue können auf das Vorliegen einer psychischen Belastung oder Störung hinweisen und sollten eine weitere, auch psychologische Abklärung auslösen. Der Einsatz solcher Screenings führt zu häufigeren Überweisungen zur psychologischen oder psychiatrischen Mitbetreuung bei den psychisch erkrankten Patient:innen und zu geringerer Arztinanspruchnahme bei den nichterkrankten, also zu einer insgesamt höheren Treffsicherheit der Versorgung [26].
Auch wenn viele Frauen nach gynäkologischer Krebsdiagnose unter sexueller Dysfunktion leiden, sprechen sie selten mit ihren behandelnden Ärzt:innen darüber [22]. Nichtfertilitätserhaltende Operationen können bei Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren zu Hitzewallungen, vaginaler Trockenheit, Dyspareunie, vermindertem sexuellem Interesse, verminderter Orgasmusfähigkeit, Empfindungsstörungen im Genitalbereich, Angst, Depressivität und veränderter Selbst- und Körperwahrnehmung führen [2]. Die Adnexektomie kann bei prämenopausalen Patientinnen zur vorzeitigen Menopause, bei postmenopausalen Patientinnen durch den Androgenentzug zu Libidoverlust führen [17].

CORSETT-Studie

Die Current-Ovarian-geRM-cell-and-Sex-Cord-stromal-Tumour-Treatment-strategies(CORSETT)-Studie ist eine multizentrische, retro- und prospektiv beobachtende Kohortenstudie der Arbeitsgemeinschaft-für-Gynäkologische-Onkologie(AGO)-Studiengruppe. Frauen, die zwischen den Jahren 2001 und 2011 aufgrund eines MOGCT, SCST oder einer Dermoidzyste mit unreifen/malignen Anteilen in den Studienzentren behandelt wurden, wurden um Studienteilnahme gebeten. Ziel der hier vorgestellten Analysen war einerseits die Evaluation des Einflusses der fertilitätserhaltenden Operation auf Sexualität und Lebensqualität, andererseits die Erfassung der Häufigkeit von Angst und Depressivität sowie deren Korrelaten bei Patientinnen mit MOGCT oder SCST. Einige Studienergebnisse der hier präsentierten Zusammenfassung wurden bereits separat publiziert [3, 14].
Instrumente.
Nach Aufklärung und Einverständnis füllten die Patientinnen Fragebögen zur Lebensqualität (EORTC QLQ-C30), Sexualität (SAQ) sowie zur Erfassung von Angst und Depressivität (HADS) aus [9, 11, 13]. Aus dem EORTC QLQ-C30 wurde für die Analyse zu Angst und Depressivität die Skala Schmerzen, bezüglich des Fertilitätserhalts die Skala „Global Quality of Life“ verwendet. Ein höherer Wert in der Schmerzskala bedeutet, dass die Patientin mehr und öfter Schmerzen hat.
Die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) ist ein Fragebogen zur Selbstbeurteilung von depressiven Symptomen und Angstsymptomen bei physisch kranken Patient:innen. Er umfasst 14 Fragen mit vierstufigen Antwortmöglichkeiten, mit jeweils null bis drei Punktwerten. Höhere Scores bedeuten, dass die Patient:in psychisch belastet ist. Ein Score von über 13 deutet auf eine klinisch relevante Depression bei Krebspatient:innen hin [28].
Der SAQ wurde ursprünglich zur Erfassung der sexuellen Aktivität unter Tamoxifen entwickelt. Er besteht aus drei Abschnitten. Im ersten werden Beziehungsstatus und sexuelle Aktivität erfragt. Bei sexueller Inaktivität wird Abschnitt 2 beantwortet, bei sexueller Aktivität Abschnitt 3. Im zweiten Abschnitt werden die Gründe sexueller Inaktivität erfasst. Mögliche Antworten sind Partnerlosigkeit, Müdigkeit, kein Interesse und das Vorhandensein eines körperlichen Problems, welches den Geschlechtsverkehr erschwert. Im dritten Abschnitt werden sexuell aktive Frauen gebeten, ihre sexuelle Aktivität hinsichtlich Vergnügen bzw. sexueller Zufriedenheit („pleasure“), Beschwerden („discomfort“) und sexueller Aktivität bzw. Gewohnheit („habit“) anzugeben. Zehn Items werden mit einer vierstufigen Likert-Skala („sehr“, „ziemlich“, „ein wenig“, „überhaupt nicht“) beantwortet.
Statistische Analyse.
Der Zusammenhang der fertilitätserhaltenden Therapie mit dem Ausmaß des „distress“ wurde mittels linearer Regression, separat für MOGCT und SCST, adjustiert für das Alter, untersucht. In der Gesamtkohorte wurde der Zusammenhang der Variablen Art der Operation, adjuvante Chemotherapie, Zeit seit Diagnose, Alter zum Zeitpunkt der Operation, sexuelle Aktivität und Schmerzen mit dem Distress-Level mittels multivariater linearer Regressionsanalysen untersucht. Die Häufigkeit der sexuellen Aktivität wurde nominal erfragt [9]. Der Zusammenhang der sexuellen Aktivität mit dem Operationsverfahren wurde mittels multivariater logistischer Regressionen analysiert, dabei adjustiert für Alter zum Befragungszeitpunkt, Zeit seit der Diagnose, FIGO-Stadium, Histologie und Vorliegen von Rezidiv oder Zweittumor.
Stichprobe.
Von 355 Patientinnen hatten neben dem EORTC-Fragebogen 168 (47,3 %) den SAQ und 166 Patientinnen den HADS-Fragebogen ausgefüllt und wurden daher in die entsprechenden Analysen eingeschlossen. Jeweils 16 Patientinnen mit unbekannter Histologie wurden ausgeschlossen. 106 Patientinnen hatten einen SCST, 46 einen MOGCT. Patientinnen, die den SAQ-Fragebogen ausgefüllt hatten, waren im Durchschnitt jünger (50 versus 53 Jahre) und hatten seltener Rezidive als die 187 Teilnehmerinnen der CORSETT-Studie, die diesen Fragebogen nicht beantwortet hatten (p < 0,001).

Fertilitätserhaltende Therapie beim MOGCT und SCST

56 % (n = 85) der Patientinnen wurden fertilitätserhaltend operiert, 58 (39 %) ohne Fertilitätserhalt. Bei 7 Patientinnen (5 %) war der operative Fertilitätserhalt unklar. Patientinnen mit MOGCT wurden in 80 % fertilitätserhaltend operiert, Patientinnen mit SCST in 45 %.

Sexuelle Aktivität

Insgesamt waren 83 der Patientinnen (55 %) mit SCST oder MOGCT zum Zeitpunkt der Befragung sexuell aktiv. Hauptgrund für sexuelle Inaktivität waren kein Interesse an Sex in 21 %, kein Partner in 17 %, ein körperliches Problem, welches Geschlechtsverkehr unangenehm oder schwierig machte, in 9 %, körperliche Probleme beim Partner in 6 % und Müdigkeit in 7 %. In den Freitexten berichteten die Patientinnen auch von weiteren Gründen, zum Beispiel: „Psychologische Folgen haben jahrelang einen extremen Rückzug zur Folge gehabt. Dies führte zu einer fehlenden Bereitschaft für eine Partnerschaft.“ oder „seit der OP 2010 keinen Sex“.
Patientinnen hatten nach fertilitätserhaltender Operation eine 2,6-fach höhere Wahrscheinlichkeit, sexuell aktiv zu sein, als Frauen ohne fertilitätserhaltende Operation (p = 0,01). Der Unterschied war bei Patientinnen unter 50 Jahren mit einer Odds Ratio von 9,4 (p = 0,02) größer als bei Patientinnen über 50 Jahre (OR 1,3, p = 0,59). Der Effekt zeigte sich bei Patientinnen mit MOGCT (OR 4,7, p = 0,08) deutlicher als bei Patientinnen mit SCST (OR 2,3, p = 0,04).
Unter den sexuell aktiven Patientinnen berichteten 35 (42 %) von deutlichem Unbehagen während des Geschlechtsverkehrs, 38 % nach Fertilitätserhalt, 58 % nach nichtfertilitätserhaltender Operation. Frauen nach Fertilitätserhalt hatten mehr sexuelle Lust als Frauen ohne Fertilitätserhalt (nicht adjustiert F 3,3, p = 0,07). Nach Adjustierung für FIGO, Alter, Zeit seit Erstdiagnose, Histologie und Rezidivstatus war dieser Effekt nicht mehr zu beobachten (Fadj 0,42, p = 0,52).

Lebensqualität

Die mittlere globale Lebensqualität betrug 66,1 bei allen Patientinnen ohne fertilitätserhaltende Operation und 73,8 bei Patientinnen mit fertilitätserhaltender Operation (F 4,7, p = 0,03; Abb. 1).

Angst und Depressivität

Das Ausmaß an Angst und Depressivität wurde bei 150 Patientinnen erhoben. Der HADS-Score lag im Mittel bei 10,5 (SD 6,7, Range 0–32). Bei 34 % der Patientinnen lag eine besonders starke psychische Belastung vor.
Der Fertilitätserhalt war mit besserer Lebensqualität, mehr sexueller Aktivität und weniger Dyspareunie assoziiert
In der multivariaten Analyse war die fertilitätserhaltende Operation, unabhängig vom histologischen Subtyp, mit weniger Angst und Depressivität assoziiert (β = −3,1, p = 0,04). Die Patientinnen gaben ein mittleres Schmerzniveau von 22,3 (Median 16,7) an. Das Ausmaß an Schmerzen war assoziiert mit dem Ausmaß an „distress“. Mit jedem Punkt auf der Schmerzskala nahm das Level von Angst und Depressivität um 0,1 Punkte zu. Dies war signifikant in der univariaten (p < 0,001) und multivariaten (p < 0,001) Analyse. Der zeitliche Abstand zur Krebsdiagnose, Rezidiv, Zweittumor und auch die Partnerschaftsverhältnisse waren ohne Zusammenhang mit dem Ausmaß an Angst und Depressivität. Patientinnen über 70 Jahre berichteten von weniger Angst und Depressivität (β = −4,2, p = 0,04; Tab. 1).
Tab. 1
Uni- und multivariate Analyse der Zusammenhänge mit psychischer Belastung [3]
 
Univariate Analyse
Multivariate Analyse
Koeffizient
p-Wert
95 %-Konfidenzintervall
Intervall
Koeffizient
p‑Wert
Beta
Chirurgischer Zugang
Laparoskopie
Ref.
Ref.
Laparotomie
0,6
0,61
−1,7
2,8
0,1
0,95
0,0
Konversion
6,4
0,06
−0,3
13,1
0,8
0,79
0,0
Unbekannt
6,1
0,12
−1,6
13,7
4,0
0,27
0,1
Ohne Fertilitätserhalt
Ref.
Ref.
Mit Fertilitätserhalt
−1,9
0,11
−4,1
0,4
−2,9
0,04
−0,2
Unbekannt
−2,6
0,33
−7,9
2,6
−0,7
0,80
0,0
Adjuvante Chemotherapie
Nein
Ref.
Ref.
Ja
0,8
0,51
−1,6
3,2
0,8
0,46
0,1
Unbekannt
−2,2
0,64
−11,7
7,2
−3,5
0,47
−0,1
Schmerz
Pro Punkt auf der Schmerzskala
0,1
<0,001
0,1
0,2
Zeit seit Diagnose
In Jahren
0,2
0,17
−0,1
0,4
0,1
0,46
0,1
Alter bei Befragung
< 50 Jahren
Ref.
Ref.
50–70 Jahre
1,2
0,33
−1,2
3,5
−1,3
0,34
−0,1
> 70 Jahre
−0,9
0,61
−4,3
2,5
−4,2
0,04
−0,2
Rezidiv
Nein
Ref.
Ref.
Ja
0,1
0,93
−2,2
2,4
−0,4
0,78
0,0
Zweittumor
Nein
Ref.
Ref.
Ja
1,7
0,39
−2,2
5,5
0,8
0,67
0,0

Diskussion

Etwa ein Drittel aller Patient:innen unter onkologischer Therapie und etwa die Hälfte der Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung leiden unter einer relevanten psychischen Belastung [23]. In einer Studie von Patient:innen mit kolorektalem Karzinom wurde gezeigt, dass die Prävalenz von erhöhter Angst und Depressivität mit dem Abstand zur Diagnose nicht signifikant abnimmt [18]. 34 % der in unserer Studie eingeschlossenen Patientinnen litten im Median 7 Jahre nach Diagnose unter einem signifikanten Niveau von Angst und Depressivität. Patientinnen mit fertilitätserhaltender Operation waren hiervon seltener betroffen als Patientinnen mit einer beidseitigen Adnexektomie. Es wurde gezeigt, dass eine frühe Menopause das Risiko für eine Depression verdoppelte [6]. Vermutlich reduziert die erhaltene ovarielle Hormonproduktion und Fertilität das Risiko für die Entwicklung einer Depression. Der Fertilitätserhalt war in unserer Studie außerdem mit besserer Lebensqualität, mehr sexueller Aktivität und weniger Dyspareunie assoziiert. Möglicherweise stehen aber auch intrapsychische Prozesse damit in Zusammenhang, wie z. B. das Gefühl, als Frau „nicht mehr vollwertig“ zu sein, wenn die Fertilität nicht mehr gegeben ist.
Eine hormonelle Therapie ist nach SCST kontraindiziert, kann jedoch bei MOGCT-Patientinnen, die nicht fertilitätserhaltend operiert wurden, in Erwägung gezogen werden, um Lebensqualität und Sexualität zu verbessern. Interessanterweise erhöhte in unserer Studie weder ein Tumorrezidiv noch ein Zweittumor das Risiko erhöhter Angst und Depressivität. Entsprechende Daten wurden auch für Patientinnen mit Mammakarzinom erhoben [4]. Die Autoren dieser Untersuchung waren der Auffassung, dass die Patientinnen durch das Rezidiv wieder in die Bewältigungsphase übergingen und sich dann keine Angst eingestanden. Nur diese selbsterfasste, eingestandene Angst wird über den HADS-Fragebogen erfasst.
Patientinnen nach SCST waren im gleichen Maße sexuell aktiv wie eine gesunde gleichaltrige Vergleichsgruppe. Patientinnen mit MOGCT waren jedoch deutlich seltener aktiv als das gesunde Vergleichskollektiv (65 % versus 80 %). Patientinnen nach MOGCT und SCST sollte frühzeitig eine Beratung bezüglich der tumor- und therapieassoziierten Nebenwirkungen auf die Sexualität angeboten werden. In einer Studie unter medizinischem Fachpersonal wusste die Mehrzahl der Behandler:innen, dass Patientinnen mit Ovarialkarzinomen unter sexuellen Problemen leiden können. Jedoch bot nur ein Viertel der Ärzt:innen und ein Fünftel der Pflegefachkräfte den Patientinnen ein Gespräch über sexuelle Probleme an. Mangel an Wissen, Ressourcen, Verantwortlichkeit und Schamgefühl waren Gründe für den Gesprächsverzicht der Behandler:innen [31].
Schmerzen sind ein multidimensionales Phänomen, das aus einer komplexen Interaktion zwischen physiologischen, psychologischen, kognitiven, sozialen und weiteren Faktoren entsteht. Langzeitüberlebende von gynäkologischen Krebserkrankungen leiden in 26 % an Schmerzen. Dies hat einen negativen Effekt auf die Lebensqualität [20].
Das Ausmaß an Schmerzen korreliert auch Jahre nach der Diagnose mit der Ausprägung von Angst und Depressivität
In unserem Kollektiv war das mittlere Schmerzniveau mit einem Median von 22,3 von 100 moderat. Interessanterweise zeigte sich bereits hier ein klinisch relevanter Zusammenhang mit „distress“. Die Zunahme der Schmerzen um einen Punkt war mit einer Zunahme des HADS-Scores von 0,1 assoziiert, wobei der triggernde Faktor unklar ist. Hat die Patientin Schmerzen aufgrund ihres erhöhten Levels an Angst und Depressivität oder verursachen die Schmerzen die psychische Belastung? Prinzipiell sollte der auslösende Faktor zuerst behandelt werden. Kann dieser nicht eindeutig identifiziert werden, sollten beide Symptome im Sinne eines Symptomclusters simultan therapiert werden. Spiegel et al. erfassten Schmerz und Depression in zwei Beobachtungsstudien bei Krebspatientinnen und folgerten, dass der Schmerz der Depression vorausgeht, basierend auf der Annahme, dass in der Patientengruppe mit stärkeren Schmerzen die Prävalenz für Depression größer war als in der Gruppe mit weniger Schmerzen [30]. Charalambous et al. kamen in einer Analyse zu Schmerz, Lebensqualität, Angst und Depression bei Patient:innen mit Brust- und Prostatakrebs ebenfalls zur Schlussfolgerung, dass zunächst der Schmerz, dann aber auch die Depression behandelt werden sollte, um die Lebensqualität der Krebspatienten zu verbessern [5]. Die perioperative Analgesie ist Standard, onkologisch nachsorgende Ärzte sollten aufgrund der hier vorgestellten Daten jedoch auch die suffiziente Analgesie der Krebsüberlebenden im Blick haben, um deren Risiko für Depression zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Diagnose einer Krebserkrankung stellt eine existenzielle Bedrohung dar. Patientinnen fokussieren sich zunächst auf die notwendige onkologische Behandlung und die damit verbundenen Nebenwirkungen. Lebensqualität, psychische Gesundheit und auch Sexualität sind zu diesem Zeitpunkt häufig weder für die betroffenen Frauen noch für die behandelnden Ärzt:innen ein Thema. Nach dem Überleben der Krankheit und der Rückkehr in den Lebensalltag werden diese Faktoren wieder wichtiger und die entsprechenden Einschränkungen infolge der Erkrankung und Behandlung spürbar.
Wir konnten zeigen, dass die fertilitätserhaltende Therapie langfristig mit einem reduzierten Risiko für physische und psychische Beschwerden bei SCST- und MOGCT-Patientinnen assoziiert war und Schmerzen mit dem Ausmaß an Angst und Depressivität korrelieren. Die Aufgabe der behandelnden Ärzte ist es daher, in der initialen Beratung und Behandlung der Patientin auch auf den möglichen Einfluss der Erkrankung und der Therapien auf die spätere Lebensqualität einzugehen. Die Patientin sollte bereits bei Erstdiagnose über die Möglichkeiten der fertilitätserhaltenden Primärtherapie und deren onkologische Sicherheit aufgeklärt werden. Zur Stratifizierung und Beratung von Krebspatientinnen hinsichtlich der psychischen Belastung können mithilfe von standardisierten Fragebögen Patient:innen mit reduzierter Lebensqualität und erhöhtem Risiko für Angst und Depressivität frühzeitig identifiziert und geeigneten Therapien zugeführt werden. Dieses Screening sollte regelmäßig auch im Therapieverlauf und während der Nachsorge durchgeführt werden. Psychoonkologischer Versorgungsbedarf kann in jeder Phase der Erkrankung auftreten, sodass dieser wiederholt mithilfe psychoonkologischer Routinescreenings erfasst werden sollte. Ein multidisziplinäres Team aus Gynäkolog:innen, Onkolog:innen, Psychoonkolog:innen, Reproduktionsmediziner:innen und onkologischen Fachpflegekräften sollte verfügbar sein, um die Patientin ab Diagnose beraten und begleiten zu können.

Fazit für die Praxis

  • Die onkologisch sichere, fertilitätserhaltende operative Therapie von Keimzell- und Keimstrangstromatumoren ist mit weniger posttherapeutischer Angst und Depressivität und besserer Lebensqualität verbunden als die nichtfertilitätserhaltende Operation.
  • Schmerzen, auch lange nach Erstdiagnose, sind mit einem erhöhten Risiko für Angst und Depressivität assoziiert.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

M. Bossart, H. Plett, B. Krämer, E. Braicu, B. Czogalla, M. Klar, S. Singer, D. Mayr, A. Staebler, A. du Bois, S. Kommoss, T. Link, A. Burges, F. Heitz, M. Grube, F. Trillsch, P. Harter, P. Wimberger, P. Buderath und A. Hasenburg geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Diese Studie wurde durch die Ethikkommission der Universität Freiburg unter der Nummer 513/13 genehmigt. Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen oder an menschlichem Gewebe wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethikkommission, im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt. Von allen beteiligten Patient/-innen liegt eine Einverständniserklärung vor.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
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Zurück zum Zitat Bossart M, Plett H, Krämer B, Braicu E, Czogalla B, Klar M, Singer S, Mayr D, Staebler A, du Bois A, Kommoss S, Link T, Burges A, Heitz F, Grube M, Trillsch F, Harter P, Wimberger P, Buderath P, Hasenburg A (2022) Depression and anxiety in women with malignant ovarian germ cell (MOGCT) and sex cord stromal tumors (SCST): an analysis of the AGO-CORSETT database. Arch Gynecol Obstet. https://doi.org/10.1007/s00404-022-06781-0CrossRefPubMedPubMedCentral Bossart M, Plett H, Krämer B, Braicu E, Czogalla B, Klar M, Singer S, Mayr D, Staebler A, du Bois A, Kommoss S, Link T, Burges A, Heitz F, Grube M, Trillsch F, Harter P, Wimberger P, Buderath P, Hasenburg A (2022) Depression and anxiety in women with malignant ovarian germ cell (MOGCT) and sex cord stromal tumors (SCST): an analysis of the AGO-CORSETT database. Arch Gynecol Obstet. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00404-022-06781-0CrossRefPubMedPubMedCentral
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Metadaten
Titel
Psychische Belastung und deren Einflussfaktoren bei Überlebenden von malignen ovariellen Keimzell- oder Keimstrangstromatumoren – eine Analyse der AGO-CORSETT-Datenbank
verfasst von
PD Dr. med. M. Bossart
H. Plett
B. Krämer
E. Braicu
B. Czogalla
M. Klar
S. Singer
D. Mayr
A. Staebler
A. du Bois
S. Kommoss
T. Link
A. Burges
F. Heitz
M. Grube
F. Trillsch
P. Harter
P. Wimberger
P. Buderath
A. Hasenburg
Publikationsdatum
15.03.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Onkologie / Ausgabe 5/2023
Print ISSN: 2731-7226
Elektronische ISSN: 2731-7234
DOI
https://doi.org/10.1007/s00761-023-01334-9

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