« zurück zur Übersicht × Synonym Pull-through (relative) Indikation Großer (Vollschicht-)Defekt der Antehelix oder Cavum conchae Vorteile Schönes kosmetisches Ergebnis Nachteile Technisch schwierig Zeitaufwendig Anlegen des Ohres: ggf. Spannungsgefühl, Notwendigkeit Hörgeräte oder Brillenbügel neu anzupassen Durchführung Ausmessen des Defekts im Bereich von Cavum conchae/Antehelix. Einzeichnen eines identisch großen Lappens retroaurikulär direkt hinter der zu verschließenden Region mit Ausgleichsdreiecken nach cranial und caudal (violett in Skizze). Lokale Anästhesie des gesamten Ohres (anterior und posterior) und des retroaurikulären Anteils. Ggf. Erweitern des Vollschichtdefektes: Dieser sollte mind. 1/3, besser 2/3 des Gesamtdefektes haben. Hier wird später der Stiel durchgezogen, dieser darf nicht komprimiert werden. Allseits Inzision der Insellappenplastik. Dann über den anterioren Zugang (Ohr-nah): tiefe Inzision und Mobilisation der Insel auf dem Periost. Über den posterioren Zugang (Ohr-fern): oberflächliche Inzision und Präparation nach posterior. Präparation eines Stiels und Lösen des Stiels durch craniale und caudale Inzision, so dass - Muskelanteile inkludiert sind - Der Stiel nur gering kleiner ist als der zu verschließende Defekt - Jedoch nicht im Tunnel die Mikrozirkulation gestört wird Intensive Blutstillung. Durchziehen des Stiels durch den Vollschichtdefekt. Verschluss des Hebedefektes durch subkutane Nähte und Hautnähte (bzw. Klammernähte). Anpassen des Lappens in den Defekt. Intensive Blutstillung. Fixieren des Lappens einzig mit Hauteinzelnähten. Tipp Einlegen eines Präpariertupfers in den Meatus acusticus externus ist sinnvoll, um das Eintreten von Desinfektionsmittel in den Gehörgang oder um eine Blutakkumulation im Gehörgang zu vermeiden. Mit der Schnittführung 1mm vor der Scapha erleichtert man sich das spätere Nähen in der Region. Es ist ratsam, einen guten Druckverband anzulegen, um das Hämatomrisiko zu reduzieren. Dies ist gut möglich mit einer gerollten Kompresse im retroaurikulären Anteil und Tupfern im anterioren Anteil (ggf. auch Anlage eines Kopfbandwickels insb. bei antikoagulierten Patienten). Die Autoren nähen nur wenige subkutane bzw. Knorpelnähte, belassen dafür aber die Hautnähte für 3 Wochen. Tunnellappen, von retroaurikulär Video Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten Jetzt einloggen Kostenlos registrieren Literatur Brodland 23: 23-41, 2005. Petres et al. Operative Dermatologie. 2te Auflage. Springer Verlag. 978-3-540-340-088-1, 2007. Paver et al., McGrawHill Verlag ISBN 978-0070285392, 2011. Brodland. Dermatol Surg, 40: S71-S85, 2014. Cook. Dermatol Surg , 40: S16-29, 2014. Rohrer et al., Flaps and Grafts in Dermatological Surgery. Saunders Elsevier, 2te Auflage. ISBN 978-032-347-662-1, 2017. Heppt et al. Plastische Gesichtschirurgie Hautdefekte und Wundversorgung, International Medical Service. ISBN 978-3-00-048-290-8. 2015. Motsch et al., J Dtsch Dermatol 16: 508-510, 2018.
