Verschiebelappen, bds., von lateral

« zurück zur Übersicht × Synonym Modifizierte Bernard-Fries Lappenplastik Universalmethode (relative) Indikation Defekt >70% der Unterlippe und ausreichend Gewebe von beiden Seiten Vorteile Narbe liegt insb. in Nasolabialfalte Auch für sehr große Defekte möglich Nachteile (Temporäre) funktionelle Insuffizienz insb. beim Trinken von Flüssigkeit Großer Eingriff Asymmetrie möglich Durchführung Einzeichnen der nasolabialen Falten, der Supramentalfalte und des Lippenrotes. Einzeichnen zweier Verschiebelappen nach lateral mit vier Ausgleichsdreiecken: die medialen Schenkel der cranialen Ausgleichsdreiecke schließen bündig mit der Nasolabialfalte ab, die cranialen Schenkel der caudalen Ausgleichsdreiecke liegen an der Supramentalfalte. Zunächst oberflächliche Inzision und Exzision des äußeren Weichgewebsmantels entlang der eingezeichneten Linien. So weit wie möglich nur minimale Inzision von Schleimhaut/ M. orbicularis, so dass diese Einheiten zum Großteil unberührt bleiben. Anlegen von Haltefäden im M. orbicularis. Schleimhautnaht mit nach innen vertierter Naht. Muskelnaht (0.0, geflochten). Subkutane Nähte und Hauteinzelknopfnähte. Präparation eines Schleimhautverschiebelappens zur Wiederherstellung des Lippenrotes im Defektbereich. Eversion des Schleimhautverschiebelappens zur Wiederherstellung des Lippenrotes mit nach innen vertierten Nähten. Tipp Post-operativ Empfehlung: absolutes Redeverbot für 3 Tage und Brei; dann für 5 weitere Tage weiche Kost. Ausreichend kühlen postoperativ. Die Verbände täglich wechseln, wie folgt: Desinfektion mit Octenidol gefolgt von festem Lippenanpressen auf einer mit Octenidin-haltigem Desinfektionsmittel-getränkten Kompresse für 10min. Dann das gesamte OP Gebiet sehr gut trocknen. Dann einzig Sprühpflaster und Steristrips. Ggf. auch mehrmals am Tag wechseln. Postoperative Logopädie ist sinnvoll. Das Verwenden eines Saugers ist hier sehr hilfreich. Verschiebelappen, bds., von lateral Literatur Heppt et al. Plastische Gesichtschirurgie Hautdefekte und Wundversorgung, International Medical Service. ISBN 978-3-00-048-290-8. 2015. Mehdi et al. Oral Maxillofacial Surg Clin N Am 26: 335-357, 2014. Baker et al. Local Flaps in Facial Reconstruction. 3te Auflage. Saunders & Elsevier Verlag. ISBN 978-145-575-316-1, 2014. Pepper et al., JAMA Facial Plast Surg 15: 374-382, 2013. Hausamen et al., Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie: Operationslehre und –atlas. 4. Auflage. Springer Verlag. ISBN 978-3-642-17800-9, 2012. Koenen et al,. Hautarzt, 62: 368-74, 2011. Faulhaber et al., Derm Surg 36: 859-67, 2010. Petres et al. Operative Dermatologie. 2te Auflage. Springer Verlag. 978-3-540-340-088-1, 2007. Closmann et al., J Oral Maxillofac Surg 64: 367-74, 2006. Berger et al., Plastische Chirurgie: Kopf und Hals. Springer Verlag. 978-3-540-001-294, 2005. Fries. J Maxillofac Surg 1: 13, 1973. Bernard. Scalpel 5: 162, 1852.

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