01.07.2010 | Schwerpunkt
Hämorrhoidalleiden
Neue konservative und operative Therapien für ein weit verbreitetes Leiden
verfasst von:
Dr. A.K. Joos, Prof. Dr. A. Herold
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Von einem Hämorrhoidalleiden als einer der häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen sind annähernd 70% aller Erwachsenen irgendwann betroffen. Uncharakteristische, nicht von der Größe der Hämorrhoiden abhängige, typische Beschwerden sind anale Blutung sowie gestörte Feinkontinenz mit konsekutivem Juckreiz, Nässen und Brennen. Die als solitäre bzw. multiple Knoten oder als zirkulärer Wulst auftretenden Hämorrhoiden werden in 4 Schweregrade untergeteilt, nach denen die unterschiedlichen Therapieoptionen ausgewählt werden. Abzugrenzen sind Anodermprolaps, Marisken, Analvenenthrombosen sowie segmentaler Rektummukosaprolaps und zirkulärer manifester Rektumprolaps. Therapeutisch kommen in den frühen Stadien konservative Maßnahmen wie Stuhlregulation, Sklerosierung und Gummibandligaturen in Betracht, in den fortgeschrittenen Stadien sind operative Verfahren Mittel der Wahl (z. B. die Segmentexzision und die Staplerhämorrhoidopexie). Andere Methoden wie die (dopplergesteuerte) Hämorrhoidalarterienligatur, Rectoanal Repair, Koagulationstechniken oder andere minimalinvasive Techniken bedürfen noch des wissenschaftlichen Nachweises einer Gleichwertigkeit oder auch Überlegenheit zu den etablierten Verfahren.