Erschienen in:
24.08.2021 | Hämorrhoidektomie | Leitlinien
S3-Leitlinie Hämorrhoidalleiden
Kurzfassung
verfasst von:
Andreas K. Joos, Dr. Johannes Jongen
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hämorrhoidalbeschwerden sind in den westlichen Industrienationen ein häufiger Grund, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. In Deutschland kann mit ca. 3,3 Mio. Behandlungsfällen jährlich gerechnet werden. Für die Therapie stehen viele konservative und operative Methoden zur Verfügung. Im Jahr 2008 wurde in Deutschland initial eine S1-Leitlinie erstellt, die nun von der vorliegenden S3-Leitlinie abgelöst wurde.
Methode
Es wurde ein systematisches Review der Literatur (bis 2017) vorgenommen.
Ergebnisse
Das Hämorrhoidalleiden kann am besten stadiengerecht behandelt werden, wobei nur vergrößerte Hämorrhoiden mit Beschwerden therapiert werden sollten. Die verschiedenen konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten werden ausführlich erfasst und anhand der vorliegenden Literatur bewertet. Hämorrhoiden 1. und 2. Grades sind die Domäne der konservativen Therapie (Sklerosierungs- und Gummibandligaturtherapie), Hämorrhoiden 3. und 4. Grades bedürfen in der Regel einer Operation. Bei der Therapiewahl sind neben den Stadien auch patientenspezifische Faktoren (Nebenerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Vorgeschichte u. ä.) zu berücksichtigen. Die verschiedenen Komplikationsmöglichkeiten der Methoden werden ausführlich diskutiert und auch spezifische Patientenkonstellationen angesprochen (Einnahme von Gerinnungshemmern, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), Schwangerschaft, Analthrombosen, HIV).
Schlussfolgerung
Die neue S3-Leitlinie behandelt ausführlich alle evidenzbasierten Aspekte des Hämorrhoidealleidens mit dem Ziel einer korrekten Diagnostik sowie einer stadiengerechten und patientenadaptierten Therapie.