Zusammenfassung
Harnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, die akut, rezidivierend und persistierend verlaufen können. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, weil Frauen im Gegensatz zu Männern nur eine kurze Urethra haben, die in der Nähe von Vagina und Perianalregion mündet. Krankheitserreger können dadurch sehr viel leichter in die Blase vordringen. Häufigster Erreger unkomplizierter Harnwegsinfektionen ist Escherichia coli, gefolgt von Staphylococcus saprophyticus, Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis. Goldstandard zur Diagnose einer Harnwegsinfektion ist bei entsprechender Anamnese und typischen Beschwerden die Urinanalyse mit quantitativer Urinkultur. Die mikroskopische Harnuntersuchung beurteilt den frischen nativen Harn und das Harnsediment. Phasenkontrastmikroskopisch finden sich im Urinsediment in erster Linie Leukozyten, Erythrozyten und Epithelzellen sowie Zylinder und Kristalle, außerdem massenhaft Bakterien. Eine weitere Bakteriendifferenzierung ist allerdings nicht möglich.