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20.03.2023 | Online-Artikel

PD Dr. rer. nat. Marc Wittlich

Hautkrebs-Inzidenz: Neueste dosimetrische Messungen zeigen ein viel komplexeres Bild

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Das Projekt GENESIS-UV begleitete 1500 aktive Probanden über sieben Monate und ermittelte Milliarden Datensätze. Dadurch konnten viele Berufe identifiziert werden, die mit hoher UV-Exposition verbunden sind, aber auch viele Freizeitaktivitäten zahlen erheblich auf das UV-Konto der Haut ein. Ein relevanter Aspekt dabei: der Klimawandel.

Sobald wir uns im Freien bewegen, sind wir gegenüber der UV-Strahlung der Sonne exponiert. Unserer Haut ist es dabei egal, ob dies während der Freizeit oder der Arbeitszeit passiert, man zahlt auf das UV-Konto der Haut ein. Dieses kann bekanntlich nicht gelöscht werden, daher ist Schutz notwendig, um weitreichenden Erkrankungen vorzubeugen – ein ganzheitlicher Präventionsansatz muss gefunden werden.

Beschäftigte sind während ihrer beruflichen Tätigkeiten der UV-Strahlung oftmals stark ausgesetzt. Sie sind besonders gefährdet, Langzeitfolgen wie Hautkrebs zu erleiden. Der Zusammenhang zwischen starker beruflicher Exposition und dem Auftreten einiger Hautkrebsformen wurde wissenschaftlich bewiesen. Aber auch die Freizeitexposition ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ein Ziel der GENESIS-UV-Projekte war es, Messungen an heutigen Berufsbildern und bei Freizeitaktivitäten durchzuführen und die gewonnenen Ergebnisse als Goldstandard festzulegen. Dosimetrische Messungen, die in der Literatur zu finden sind, haben oft Lücken oder Schwächen und geben nicht die Diversität in der Berufs- und Lebenswelt wieder.

Höhere Konzentrationen von Aerosolen, neue Meßmethoden

Nicht vernachlässigt werden darf der globale und der klimatische Einfluss auf die Exposition. Veränderte Umweltbedingungen ziehen auch zumeist höhere Expositionen nach sich. Die hängt nicht ausschließlich mit dem Zustand der Ozonschicht zusammen, sondern auch – für viele vielleicht überraschend – auch mit der Zusammensetzung der Luft: Höhere Konzentrationen von Aerosolen führen zu höherer UV-Bestrahlung wegen der höheren Rückreflexion und Streuung.

Unsere Feldmessungen sind komplex und werden durch viele Faktoren beeinflusst. Um die UV-Bestrahlung von Personen statistisch genau erfassen zu können, war die Entwicklung eines Messsystems notwendig, das einfach durchzuführende Langzeitmessungen erlaubt. Mit GENESIS-UV haben wir 1500 aktive Probanden über jeweils 7 Monate begleitet und mehrere Milliarden Datensätze ermitteln können. Es konnten viele Berufe identifiziert werden, die mit hoher Exposition verbunden sind, dabei bekannte und auch überraschende Berufe. Aktivitäten in der Freizeit zeigen ein ähnlich überraschendes Bild, wenngleich weniger relevant ist, was man tut, sondern wie lange man diese Aktivität ausführt.

Quelle:
Vortrag Priv.-Doz. Dr. rer. nat. habil. Marc Wittlich, Leiter Referat Strahlung am Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, im Rahmen des Kongresses „Spektrum Dermatologie. Unterwegs im Klimawandel“, Oktober 2022, Frankfurt.

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