Erschienen in:
22.10.2021 | Hepatozelluläres Karzinom | Schwerpunkt
Therapie der Koinfektion mit Hepatitis-B und -D: Mono- oder Kombinationstherapien mit Peginterferon, Nukleos(t)idanaloga und/oder Myrcludex?
verfasst von:
PD Dr. Katja Deterding
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 6/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die chronische Koinfektion mit dem Hepatitis-B- (HBV) und dem Hepatitis-Delta-Virus (HDV) stellt die schwerste Form der viralen Hepatitiden dar. Die HDV-Infektion führt oft zu einer Leberzirrhose, einer Leberdekompensation und einem hepatozellulären Karzinom (HCC). Bislang stand zur Behandlung der Hepatitis D nur pegyliertes Interferon α‑2a (PEG-IFNα-2a) zur Verfügung, mit dem jedoch Ansprechraten von lediglich 25–40 % erreicht werden konnten. Darüber hinaus ist bekannt, dass es auch noch Jahre nach Beendigung der antiviralen Therapie zu einem späten Relaps der HDV-RNA kommen kann. Erfreulicherweise sind neue Substanzen zur Behandlung der chronischen Hepatitis D in Entwicklung bzw. bereits zugelassen. Der Entry-Inhibitor Bulevirtid und der Prenylierungsinhibitor Lonafarnib werden derzeit bei Patienten mit chronischer Hepatitis D in klinischen Studien der Phase III untersucht. Zusätzlich wurde im Juli 2020 mit Bulevirtid (2 mg/Tag) erstmals ein Entry-Inhibitor zur Behandlung der chronischen Hepatitis D in Europa zugelassen. Die Daten über die Wirksamkeit und Sicherheit dieser neuen antiviralen Medikamente zur Behandlung der Hepatitis D werden hier zusammengefasst.