Erschienen in:
19.11.2020 | Opportunistische Infektionen | Übersichten
Die HIV-Infektion auf der Intensivstation
verfasst von:
J. Ankert, S. Rößler, C. Stephan, Dr. med. B. T. Schleenvoigt
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 2/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In Deutschland leben circa 88.000 Menschen mit einer HIV-Infektion (humane Immundefizienz-Virus). Der Anteil der über 50-Jährigen liegt bei circa 30 % und es ist inzwischen wahrscheinlicher geworden, dass ein älterer HIV-positiver Patient mit weiteren Vorerkrankungen aus einem HIV-unabhängigen Grund auf der Intensivstation behandelt werden muss als aufgrund einer Intensivtherapie nach HIV-Neudiagnose wegen AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome). Dennoch hat ein Drittel der Patienten mit HIV-Neudiagnose bereits einen fortgeschrittenen Immundefekt. Bei diesen Patienten muss mit neurologischen oder respiratorischen Krankheitsbildern gerechnet werden, die eine intensivmedizinische Versorgung erfordern. Der vorliegende Artikel soll für diese Krankheitsbilder und die nötige Differenzialdiagnostik sensibilisieren und dem Leser einen Überblick über die wichtigsten opportunistischen Infektionen sowie deren Therapie vermitteln. Darüber hinaus liegt der Themenschwerpunkt dieses Beitrags auf den Möglichkeiten der antiretroviralen Therapie bei Intensivpatienten und bietet dem Kliniker einen Überblick über den Behandlungsbeginn, die Auswahl geeigneter Substanzen und deren Dosierung auf der Intensivstation (ITS).