Erschienen in:
26.08.2022 | Hypotonie | Originalien
Sekundärversorgung mit retropupillar fixierten Irisklauenlinsen
verfasst von:
B. Paun, A. Schüler
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Implantation einer IOL (Intraokularlinse) bei Verlust des Kapselapparats gibt es kein standardisiertes Vorgehen. Die Implantation einer retropupillaren Irisklauenlinse ist hierfür ein etabliertes Verfahren.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Studie war es, die Indikation, die visuellen und refraktiven Langzeitergebnisse und die postoperative Komplikationsrate nach der Implantation einer retropupillaren irisfixierten Intraokularlinse zu untersuchen.
Material und Methode
In einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden 366 Augen zwischen Januar 2009 und Dezember 2019 mit einer retropupillaren Irisklauenlinse in einem Behandlungszentrum analysiert. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 249 ± 516 Tage.
Ergebnisse
Die häufigste Operationsindikation war mit 68 % eine IOL-Luxation. Wichtigster Risikofaktor für eine IOL-Luxation war eine vorangegangene Vitrektomie (p = 0,0001). Vier bis 6 Wochen postoperativ wurde ein logMAR-Visusanstieg von 0,65 ± 0,64 präoperativ auf 0,57 ± 0,51 beobachtet. Die mittlere Refraktionsabweichung betrug +0,40 ± 1,37 dpt, und bei 73 % der Patienten wurde die Zielrefraktion mit ±1 dpt getroffen. Besonderheiten im Heilungsverlauf waren in den ersten 4 postoperativen Wochen eine Pupillenverziehung (42 %), eine okuläre Hypotonie (15 %) und eine passagere Vorderkammerblutung (14 %). Nach mehr als 4 Wochen waren eine persistierende Pupillenverziehung (20 %), ein Makulaödem (13 %) und eine Lösung der Enklavation (6 %) zu beobachten.
Diskussion
Die retropupillare Artisan-Implantation ist eine effiziente Methode zur Behandlung einer Aphakie ohne ausreichende Kapselsackunterstützung mit guten visuellen und refraktiven Ergebnissen und einem akzeptablen operativen Risikoprofil.