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2020 | Impfungen | OriginalPaper | Buchkapitel

I

verfasst von : Thomas Poehlke, Werner Heinz, Heino Stöver

Erschienen in: Drogenabhängigkeit und Substitution

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Schutzimpfungen können die Entstehung einer Erkrankung verhindern und besitzen deshalb als wirksame vorbeugende Maßnahmen eine große Bedeutung. Viele Erwachsene verfügen aber nicht über einen ausreichenden Impfschutz: diese Situation ist im Bereich der Drogenkonsumenten wahrscheinlich noch höher einzuschätzen, als dies in der sonstigen Bevölkerung der Fall ist. Auch unter ihnen herrscht, wie allgemein, eine Unsicherheit, wann – und ob – die Durchführung einer Impfung angezeigt ist. Grundlegend gilt, dass für alle Erwachsenen ein ausreichender Impfschutz gegen Diphtherie, Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Tetanus (Wundstarrkrampf) notwendig ist . Diese Impfungen müssen zunächst als eine „dreifache Impfung“ durchgeführt werden, um einen ausreichenden Impfschutz zu gewährleisten. Dadurch entsteht bereits in der Kindheit eine sog. „Grundimmunisierung“. Im Erwachsenenalter sollte dann regelmäßig alle 10 Jahre eine kombinierte Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie und Tetanus durchgeführt werden. Sofern die Grundimmunisierung für Poliomyelitis regelgerecht durchgeführt worden ist, wird dagegen keine generelle Auffrischung im Erwachsenenalter empfohlen. Sie kann aber notwendig werden, wenn ein Kontakt zu Erkrankten besteht oder eine Reise in Gebiete mit großer Erkrankungshäufigkeit geplant wird. (Die Gefahr der Diphtherie wird vielfach unterschätzt: Aufgrund steigender Erkrankungszahlen insbesondere in Osteuropa kann keine Entwarnung gegeben werden). Das gleiche gilt für den Wundstarrkrampf (Tetanus). Der Erreger des Wundstarrkrampfes, das Tetanus-Bakterium, ist in der Umwelt weit verbreitet und kann durch kleinste Verletzungen eine Erkrankung auslösen. Hier ist insbesondere die oftmals unsterile Form des Drogenkonsums und die mit belasteten Lebensformen verbundene Gefahr von Verletzungen bei Drogenkonsumenten hervorzuheben. Die Hepatitisviren A, B und C zählen zu den bekanntesten Auslösern der klassischen infektiösen Leberentzündung, auch Hepatitis genannt. Hepatitis A verläuft in der Regel als akute Leberentzündung, die wieder ausheilt. Hingegen können Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren nicht nur akute Leberentzündungen verursachen, sondern oft auch chronische Infektionen, die zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen können, verursachen. Das Hepatitis B Virus kann eine Entzündung und Schädigung der Leber hervorrufen. Übertragen wird das Virus vor allem sexuell oder durch den gemeinsamen Gebrauch von Spritzen. Die Hepatitis B-Impfung wird für Erwachsene für einige Berufsgruppen (speziell medizinisches Personal), Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, Dialysepatienten, Hämophilie-Patienten, Drogenabhängige und Prostituierte empfohlen.
Metadaten
Titel
I
verfasst von
Thomas Poehlke
Werner Heinz
Heino Stöver
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60899-9_9