Erschienen in:
07.05.2021 | Frühgeburten | Leitthema
Hygieneaspekte in der Schwangerenbetreuung
verfasst von:
Dr. Bernhard Niederle
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Infektionsprävention in der Schwangerenbetreuung hat eine herausragende Bedeutung, zum einen mit Blick auf die Erreger konnataler Infektionen, zum anderen durch die Assoziation von mütterlichen Infekten mit vorzeitiger Entbindung.
Fragestellung
Welche Maßnahmen sind zur effektiven Vermeidung geburtshilflich relevanter bakterieller und viraler Erkrankungen zu empfehlen?
Material und Methode
Literaturrecherche zu Maßnahmen der Prophylaxe der Übertragung von Erregern konnataler Infektionen sowie maternaler Infektionen im geburtshilflichen Kontext.
Ergebnisse
Die physiologische Vaginalflora der schwangeren Frau ist ein fundamentaler Faktor der natürlichen Infektionsprävention. Ihre Störung – auch durch antimikrobielle Therapien – hat einen nachgewiesenen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf (vorzeitiger Blasensprung, Frühgeburt). Sie führt aber auch zu einem gestörten intestinalen Mikrobiom beim Neugeborenen, was Langzeitfolgen für dessen neurologische, respiratorische, metabolische und immunologische Entwicklung hat und die Mortalität erhöht. Der Fokus sollte daher auf der Prävention – und nicht der Therapie – von Infektionserkrankungen in der Schwangerschaft liegen. Dazu sind in der Schwangerenbetreuung eine detaillierte Anamnese, eine Kontrolle und Aktualisierung des Impfstatus und ggf. eine Abklärung des Infektionsstatus durch gezielte serologische Tests erforderlich. Dann kann der Gynäkologe individuell zu Präventionsmaßnahmen beraten. Der Artikel gibt gezielte Empfehlungen zu ausgewählten geburtshilflich relevanten Infektionen.
Schlussfolgerungen
Die Fokussierung auf Hygienemaßnahmen zur Infektionsvermeidung in der Geburtshilfe kann die Gesundheit von Mutter und Kind verbessern.