02.08.2024 | Innere Medizin | Schwerpunkt: Strukturfragen im Gesundheitswesen: Patientensteuerung
„Value-based healthcare“ als Möglichkeit zur PatientInnensteuerung auf individueller und Systemebene
verfasst von:
Dr. rer. oec. Viktoria Steinbeck, Merle Louisa Fresemann, Reinhard Busse
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
„Value-based healthcare“ (VBHC) zielt darauf ab, den PatientInnennutzen in Relation zu den aufgewendeten Kosten zu erhöhen und stellt hierfür „patient-reported outcome measures“ (PROMs) in den Fokus. Das deutsche Gesundheitssystem steht vor der Herausforderung von Qualitätsunterschieden in der Versorgung bei gleichzeitig steigenden Kosten, weswegen VBHC-Prinzipien auf Interesse stoßen.
Ziel der Arbeit
Ziel dieses Beitrags ist eine Darstellung, wie VBHC-Prinzipien im Bereich der Inneren Medizin in Deutschland momentan umgesetzt werden, und welche Potenziale sich anhand von VBHC-Vorreiterbeispielen aus den Niederlanden identifizieren lassen.
Material und Methoden
Ausgewählte Fallstudien werden präsentiert, die verdeutlichen, wie VBHC-Prinzipien bereits in der Inneren Medizin Anwendung finden. Der Fokus liegt dabei darauf, in welchen Bereichen Ergebnisparameter mittels PROMs genutzt werden und wie eine angepasste Vergütung die VBHC-Implementierung unterstützen kann – sowohl in Deutschland als auch den Niederlanden.
Ergebnisse und Diskussion
In Deutschland setzen verschiedene leistungserbringerübergreifende Initiativen sowie einzelne Leistungserbringer das VBHC-Element der PROMs ein. Darüber hinaus zeigt der baden-württembergischen Selektivvertrag in der Kardiologie, wie die Finanzierung von VBHC-Elementen in der Regelversorgung in Deutschland möglich ist. Vorreiter, wie das niederländische Exzellenzzentrum Diabeter und das multidisziplinäre Versorgungsnetzwerk Netherlands Heart Network, liefern darüber hinaus Inspirationen zur Umsetzung von VBHC.
Schlussfolgerung
Verschiedene Initiativen unterstützen die Messung von PROMs in der Inneren Medizin in Deutschland. Gleichzeitig ist die Nutzung der erhobenen Daten im Behandlungskontext selten zu beobachten. Die Verwendung von PROMs sowie die Orientierung an niederländischen Beispielen könnten Schritte Richtung VBHC in Deutschland begünstigen.