Zusammenfassung
Intelligenzminderungen sind durch einen niedrigen Intelligenzquotienten (IQ < 70) sowie Beeinträchtigungen alltagspraktischer Fähigkeiten klassifiziert. Die Defizite manifestieren sich meist bereits in den ersten Lebensjahren. Es erfolgt eine Unterscheidung des Schweregrads in leicht (ca. 80% der Betroffenen), mittelgradig (12%), schwer (7%) und schwerst (< 1%). Ätiologisch spielen multifaktorielle Ursachen eine Rolle, bei zunehmender Schwere dominiert eine organische Verursachung. Die Diagnostik erfolgt mittels ausführlicher Exploration, Fremdanamnese, allgemein-körperlicher und neurologischer Untersuchung sowie ergänzender Verfahren wie Labor, EEG, Bildgebung und genetischen Untersuchungen. Es sollte immer eine aktuelle Einschätzung erfolgen, da sich Beschwerden und Funktionsniveau im Verlauf ändern können. Therapeutisch stehen verhaltenstherapeutische Verfahren im Vordergrund mit dem Ziel der Verbesserung des Funktions- und Fertigkeitsniveaus zur Förderung der Anpassungsfähigkeit und Integration.