Der Oktober macht für Vertragsärzte vieles neu

Die wichtigste Änderung zum 1. Oktober ist wohl eine Neuerung, die doch nicht gekommen ist: Die neue Heilmittelrichtlinie. Dafür am Start: die Software für die Dokumentation in Krebsfrüherkennungsprogrammen. Die neue Heilmittelrichtlinie ist nicht zum 1. Oktober in Kraft getreten, wie geplant, sondern kommt erst drei Monate später. Das hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) Anfang des Monats bekannt gegeben. Begründung: Die Softwarehersteller hätten die Richtlinie zum Teil noch nicht umgesetzt. Mit der neuen Richtlinie verbinden sich Hoffnungen der Vertragsärzte auf einen Abbau von Bürokratie. Die Hoffnung muss jetzt auf das neue Jahr verschoben werden. Software-bedingte Verspätungen hat es im Gesundheitswesen in den vergangenen Monaten auch noch einige andere gegeben, so etwa im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur: So sollten Ende dieses Monats eigentlich bereits alle Apotheker bereits an die TI angeschlossen sein. Damit sollte etwa der sektorübergreifende Zugriff auf den elektronischen Medikationsplan bei Patienten erleichtert werden, die mindestens drei rezeptpflichtige Medikamente einnehmen. Der Anschluss der Apotheker läuft zwar auf Hochtouren, aber da die E-Health-Konnektoren, die die Apotheker nutzen sollen, erst seit Kurzem überhaupt zugelassen sind, und das auch noch nicht von allen Herstellern, wird es noch einige Monate dauern, bis tatsächlich alle Offizinen an die TI angeschlossen sind. Software für elektronische Dokumentation am Start Einen Schritt weiter ist die Software für die elektronische Dokumentation in den Krebsfrüherkennungsprogrammen zum Darmkrebs und zum Zervix-Ca. Zum 1. Oktober wurde die Dokumentation via Praxis-IT für die beteiligten Ärzte jetzt verpflichtend, nachdem es auch hier zuvor Verzögerungen über mehrere Monate gegeben hatte. Die Vorgaben zur Dokumentation sind in der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie (KFE-RL) zu finden. Darüber soll die Qualität der Programme analysiert und evaluiert werden. So sollen unter anderem die Teilnahmeraten, das Auftreten von Intervallkarzinomen, der Anteil falsch-positiver Diagnosen und die Sterblichkeit an der betreffenden Krebserkrankung erfasst werden. Im Zervixkarzinom-Früherkennungsprogramm werden zusätzlich Resultate der HPV-Tests oder Befundverteilungen der Zytologie in die Evaluation einbezogen. In der Darmkrebsfrüherkennung soll es zusätzlich Angaben zum verwendeten iFOB-Test oder zu den Koloskopie-Ergebnissen geben. Auch Geburtsdatum, Postleitzahl, Geschlecht, Vertragsarztnummer und Ähnliches mehr werden erfasst. Pseudonymisierte Patientendaten Die Abrechnung der Früherkennung ist ab dem vierten Quartal nur noch möglich, wenn die elektronische Dokumentation gemacht wird. Die Daten werden mit der Abrechnung an die jeweilige KV als Datenannahmestelle geschickt. Die Daten werden dann pseudonymisiert. Patienten können einer elektronischen Dokumentation auch widersprechen. In diesen Fällen entzieht die Vertrauensstelle die übermittelten Daten der Evaluation, hat die KBV im September gemeldet. Unsere Kollegen von der Ärzte Zeitung haben noch mehr zum Thema für Sie: Neuerungen zum Oktober 2020 für die Arztpraxis

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