Eine große Querschnittstudie aus den USA liefert Hinweise darauf, dass der Konsum gezuckerter Getränke die Hodenfunktion junger Männer beeinträchtigt [Nassan FL et al. Hum Reprod 2021; https://doi.org/g4rw]. Knapp 3.000 gesunde Männer (median 19 Jahre alt) gaben in einem Fragebogen unter anderem darüber Auskunft, wie oft sie zuckerreiche Getränke konsumieren. Zudem wurde mittels Ultraschall das Hodenvolumen untersucht und anhand eines Ejakulats die Spermienqualität analysiert. Mithilfe von Blutproben wurden die Marker der testikulären Funktion bestimmt. Im Schnitt tranken die Studienteilnehmer täglich rund 220 ml zuckerhaltige Getränke. Die Männer, die am meisten davon konsumierten, hatten gegenüber denen, die darauf verzichteten, eine um 13,2 Mio./ml niedrigere mediane Spermienkonzentration. Auch ihre Gesamtspermienzahl im Ejakulat war durchschnittlich um 28 Mio. niedriger als die der Männer, die zuckerfreie Getränke bevorzugten. Ähnlich verhielt es sich mit den Fertilitätsmarkern: Der Inhibin-B-Spiegel im Serum war bei den Vielzuckertrinkern median um 12 pg/ml niedriger als bei der Kontrollgruppe, der Inhibin-B-FSH-Quotient um neun Einheiten kleiner. Pro zusätzliches gezuckertes Getränk (200 ml) täglich war die Spermienkonzentration median um 3,4 Mio. Spermien/ml geringer und der Inhibin-B-Spiegel durchschnittlich um 7 pg/ml niedriger. Die Ergebnisse waren auf viele Störfaktoren adjustiert worden, trotzdem könnten andere Lebensstilfaktoren die Befunde beeinflusst haben.
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