Zusammenfassung
Kinder von Eltern mit akuten Suchtstörungen sind ihrer Entwicklung deutlich erhöhten Belastungen, mitunter auch akuten Gefährdungen ausgesetzt. Die medial mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Todesfälle von „Kevin“ in Bremen 2006 und „Chantal“ in Hamburg 2012, beide im Kontext von Substitutionstherapien, verwiesen auf ein gravierendes Systemversagen hinsichtlich der Wahrnehmung von gravierenden Kindeswohlgefährdungen und fehlende Absprachen zwischen behandelnden und betreuenden Arztpraxen, Jugendhilfe und Betreuungsdiensten (obwohl im Fall „Kevin“ zahlreiche professionelle Fachkräfte aus den Professionen Medizin, Sozialarbeit und Jugendhilfe involviert waren). In diesem Kontext durchgeführte Untersuchungen geben Hinweise auf ein seiner Größe noch unbekanntes Dunkelfeld der Verabreichung von Drogen und Substitutionsmitteln von drogenabhängigen Eltern an ihre Kinder.