Während UFO-Sichtungen ist in irdischen Notaufnahmen nicht mehr los als sonst: Weder gibt es mehr Herzinfarkte, noch mehr Psychosen. Das spricht gegen akute Gesundheitsschäden durch UFOs.
Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels.
Auch wenn schon etliche US-Amerikaner von Außerirdischen entführt und in deren Fluggeräten als menschliche Versuchskaninchen missbraucht worden sein wollen – der gesundheitliche Schaden durch UFOs hält sich zumindest auf Populationsebene in Grenzen. So herrscht in den USA um den Zeitpunkt von UFO-Sichtungen herum in den nahegelegenen Notaufnahmen nicht mehr Betrieb als sonst. Das spricht zum einen gegen direkte gesundheitsschädlichen Akuteffekte der unbekannten Flugobjekte, etwa eine besondere Strahlung oder Toxine. Zum anderen kommt es auch nicht vermehrt zu indirekten Wirkungen wie stressbedingten Herzinfarkten und Psychosen, die als Folge von UFO-Sichtungen oder Kontakt mit Aliens zu erwarten wären. UFOs scheinen also weitgehend harmlos zu sein – zu dieser beruhigenden Schlussfolgerung kommen Gesundheitsforscher um Dr. Christopher Worsham von der Harvard Medical School in Boston nach der Auswertung einer UFO-Sichtungsdatenbank und der Analyse von elektronischen Versicherungsdaten.
Für die Analyse wertete das Team um Worsham detaillierte Beschreibungen zu über 32.000 UFO-Sichtungen in den USA im Laufe der Jahre 2015–2018 aus. Solche Beobachtungen werden im „National UFO Reporting Center“ (NUFORC) in Seattle von einer Non-Profit-Organisation strukturiert erfasst, unter anderem nach dem Aussehen der Erscheinung. Zugleich schauten die Forschenden in einer Versicherungsdatenbank mit Angaben von rund zehn Millionen Bürgern, die über den Arbeitgeber versichert sind, nach Zahl und Art der Notaufgenommenen in dem Bezirk mit einer Sichtung, und zwar am Tag der Sichtung sowie am Tag danach. Die Zahlen verglichen sie mit Tagen ohne UFO-Sichtungen im jeweiligen Bezirk. Sie interessierten sich dabei besonders für Herzinfarkte, Herzstillstände, Psychosen sowie Atemwegsprobleme.
Tendenziell weniger Psychosen und Atemwegsprobleme
Am häufigsten wurden reine Lichterscheinungen dokumentiert (23%), gefolgt von kreisförmigen (13%) und dreieckeigen Objekten (8%) sowie Kugeln (7%) und Feuerbällen (6%).
Im Schnitt kamen an Tagen mit oder nach UFO-Sichtungen 0,025 pro 100.000 Versicherte mit einem Herzinfarkt oder Herzstillstand in die Notaufnahme, an den übrigen Tagen waren es 0,024 – keine statistisch belastbare Differenz.
Psychose-bedingte Aufnahmen waren an Tagen mit UFO-Sichtungen knapp signifikant seltener (2,33 versus 2,39/100.000), ebenso Aufnahmen aufgrund von Atemwegsproblemen (93 versus 98/100.000 Versicherte). Letzteres lasse sich damit erklären, dass das Wetter bei UFO-Sichtungen erwartungsgemäß besser ist und damit das Risiko für Atemwegsprobleme geringer als an den anderen Tagen, so die Gesundheitsforschenden. „Selbst wenn UFOs tatsächlich das Werk Außerirdischer sein sollten, legen die Resultate dieser Studie nahe, dass deren Aktivitäten der menschlichen Gesundheit eher nicht schaden“, scheiben Worsham und Mitarbeitende.
Allerdings lassen sich mit dieser Methodik keine Aussagen zu möglichen Langzeitschäden gewinnen. Es könnte sein, dass sich UFO-bedingte Gesundheitsprobleme, etwa Krebs durch Außerirdischenstrahlung, erst nach Jahren oder Jahrzehnten manifestieren. Damit dürfte also noch viel Forschung zu diesem Thema nötig sein.
Das Wichtigste in Kürze |
Frage: Gehen UFO-Sichtungen mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Psychosen einher? Antwort: An Tagen mit UFO-Sichtungen kommen nicht mehr Menschen mit Herzproblemen und Psychosen in eine Notaufnahme als an anderen Tagen. Bedeutung: UFOs sind weitgehend harmlos und verursachen zumindest keinen akuten Gesundheitsschäden. Einschränkung: Über die Langzeitwirkungen von UFOs auf die menschliche Gesundheit ist noch wenig bekannt. |