Erschienen in:
08.05.2019 | Nicht-ST-Hebungsinfarkt | Evidenzbasierte Medizin
Zur deutsch-österreichischen S3‑Leitline „Infarkt-bedingter kardiogener Schock – Diagnose, Monitoring und Therapie“
verfasst von:
Dr. K. Pilarczyk, U. Boeken, M. Thielmann
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Der kardiogene Schock – meist Folge eines linksventrikulären Pumpversagens – ist die häufigste intrahospitale Todesursache bei akutem Herzinfarkt. Einen kardiogenen Schock erleiden 5–10 % aller Patienten mit Herzinfarkt, akut oder innerhalb der ersten Tage. Auch wenn sich aufgrund des häufigeren Einsatzes früher Revaskularisationsmaßnahmen ein Rückgang der Sterblichkeit abzeichnet, liegt diese bei etwa 40–50 % und ist zu mindestens zum Teil auf die überschießende systemische Inflammationsreaktion und das Multiorgandysfunktionssyndrom zurückzuführen. Aktuelle Herzinfarkt-Leitlinien fokussieren ihre Empfehlungen überwiegend auf die Behandlung der Koronarien und des Herz-Kreislauf-Systems, so dass es 2004 das Ziel war, unter Beteiligung deutscher und österreichischer wissenschaftlicher Fachgesellschaften, u. a. der DGTHG, die S3-Leitlinie „Infarkt-bedingter kardiogener Schock (IkS) – Diagnose, Monitoring und Therapie“ zu entwickeln. Dabei wurden v. a. Empfehlungen für die schnellstmögliche Revaskularisation, die Stabilisierung des Kreislaufs, die Gewährleistung einer adäquaten Oxygenierung zur Sicherstellung einer ausreichenden Perfusion und Sauerstoffversorgung der vitalen Organe sowie die supportive Behandlung des schockbedingten Multiorgandysfunktionssyndroms entwickelt. Als ein maßgeblicher Faktor für die Prognoseverbesserung des IkS wurde das enge Zusammenwirken von kardiologischer, kardiochirurgischer und intensivmedizinischer Kompetenz (Herz-Team) angesehen. Die Publikation dieser Leitlinie liegt nun 8 Jahre zurück, so dass eine Aktualisierung notwendig war. Der vorliegende Artikel soll einen ersten Überblick über die wichtigsten Änderungen sowie für den Herzchirurgen bzw. herzchirurgischen Intensivmediziner relevante Empfehlungen der Leitlinie geben.