Erschienen in:
08.04.2022 | Pflege | Leitthema
Optische Rehabilitation und kinderophthalmologische Betreuung nach Keratoplastik bei kindlichen Hornhauttrübungen
verfasst von:
Prof. Dr. Barbara Käsmann-Kellner, Kayed Moslemani, Berthold Seitz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Je jünger die Kinder zum Zeitpunkt einer Hornhauttransplantation sind, desto schlechter ist die Überlebensprognose des Transplantats.
Präoperative Erwägungen
Die präoperativen Überlegungen sind erheblich hinsichtlich der genauen Aufklärung der Eltern, der Sicherung der Therapieadhärenz, der Wahl des geeigneten Operationszeitraums (Amblyopie vs. Transplantatversagen, Compliance des Patienten). Die Aufklärung der Eltern muss die reduzierte Visusprognose bei jungen Kindern beinhalten, Ausnahmen sind später erworbene entzündliche Hornhautnarben (Herpes) sowie der Keratokonus.
Postoperative Betreuung
Es muss zwischen der morphologischen Betreuung nach Transplantation und der refraktiven Therapie sowie der Amblyopietherapie unterschieden werden. Je jünger die Kinder sind, desto ungünstiger ist die Prognose für das Transplantat und desto häufiger sind multiple Narkoseuntersuchungen notwendig, um Komplikationen wie Infiltrate oder Fadenlockerungen frühzeitig zu entdecken. Gerade bei unilateralen kongenitalen Pathologien kommt es häufig nicht zu einer suffizienten Verbesserung der Amblyopie (refraktäre Amblyopie, schlechte Compliance).
Schlussfolgerungen
Die Prognose nach Keratoplastik im Kindesalter entscheidet sich bereits zum Teil durch eine sorgfältige Indikationsstellung (keine Operation einer Sklerokornea) und die ausführliche und realistische Aufklärung der Eltern (Kooperation bei der langfristigen okulären und systemischen Therapie auch bei mangelnder Compliance des Kindes, häufige Kontrolluntersuchung, reduzierte Chancen der Amblyopietherapie). Je jünger das Kind bei Transplantation, desto häufiger sind ein Transplantatversagen sowie die Ausbildung von Komplikationen. Bessere Prognosen haben sich später manifestierende Erkrankungen bei älteren Kindern (herpetische Hornhautnarben, Keratokonus).