Zusammenfassung
In vielen Ultraschallzentren in Deutschland ist die kontrastverstärkte Sonographie CEUS (contrast enhanced ultrasound) in den täglichen Untersuchungsalltag implementiert, da CEUS die diagnostische Sicherheit der Sonographie steigert. Auch in der Notfallsituation kann CEUS zusätzliche Informationen im Vergleich zum normalen B‑Bild‑Ultraschall oder zur Duplexsonographie liefern. Vor allem die Fragen nach Organeinrissen, nach aktiven Blutungen oder verminderter bzw. fehlender Durchblutung von Organen oder Organbereichen lassen sich mittels CEUS in der geübten Hand rasch und sicher klären.
CEUS bei Kindern stellt bislang einen off-label-use des in Deutschland gängigen Kontrastmittels (KM) SonoVue® dar. Dennoch ist gerade im pädiatrischen Patientenkollektiv aufgrund der meist sehr guten Ultraschallbedingungen auch CEUS als diagnostische Methode in der Notfallsituation effektiv und aussagekräftig. Wenn es die klinischen Bedingungen erlauben, sollte in der Notfallsituation bei Kindern Kontrastultraschall als Alternative zur CT und MRT bedacht werden. Eine Aufklärung der Erziehungsberechtigten ist allerdings ebenso wie die Anwesenheit eines Pädiaters bei der Untersuchung (Therapie einer möglichen allergischen Reaktion) eine „conditio sine qua non“ in unserem Ultraschalllabor.
Polytraumatisierte Patienten müssen meist ohne Zeitverzögerung einer Ganzkörper-Computertomographie zum Ausschluss zerebraler, thorakaler und abdomineller sowie knöcherner Verletzungen zugeführt werden. Hier kann Kontrastultraschall nach erfolgter radiologischer Diagnostik ergänzend eingesetzt werden.