Die derzeitige Documenta in Kassel ist ein buntes Spektakel, ein Politikum, ein Skandalum und vor allem eines: eine grandiose Möglichkeit, sich mit dem eigenen Kunstverständnis auseinanderzusetzen. Der Geist dieser von Arnold Bode im Jahr 1955 gegründeten "Überblicksausstellung" über zeitgenössische Kunst (erst europabezogen, dann weltweit) weht zwar nur noch als leichtes Lüftchen durch die heiligen Documenta-Hallen, doch erfüllt sie dieses Mal eine noch viel wichtigere Aufgabe: einen Denkanstoß zu geben, der das bisherige Kunstverständnis infrage oder zumindest auf die Probe stellt - und das eher nicht durch die Kraft der Kunst, als viel mehr durch die Arbeitsprozesse kultureller Kollektive.
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