Zusammenfassung
In der Diagnostik der ambulant erworbenen Pneumonie tragen konventionelle Laborparameter wenig bei; sie lassen im Wesentlichen lediglich eine Neutropenie sowie extrapulmonale Komplikationen erkennen. Serum-Natrium und -Glucose haben zudem prognostische Aussagekraft.
Alte und neue Biomarker wurden zuletzt hinsichtlich ihrer Bedeutung zur Diagnosestellung, innerhalb eines Therapiealgorithmus für tiefe Atemwegsinfektionen ohne spezifische Diagnosestellung, zur Prognose, zur Begrenzung der antimikrobiellen Therapiedauer sowie zur Diagnose einer schweren Sepsis bzw. eines septischen Schocks untersucht. Obwohl diese Studien überwiegend Ergebnisse hervorgebracht haben, die einen Einsatz von Biomarkern unterstützen, bergen sie dennoch eine Vielzahl von methodischen Limitationen.
Eine Implementation von Biomarkern in der Praxis setzt voraus, dass eine Struktur gegeben ist, die eine zeitnahe Verfügbarkeit dieser Parameter sicherstellt, und dass ein Standard etabliert ist, der die korrekte Nutzung der gemessenen Werte vorgibt. Ein erfahrenes klinisches Urteil bleibt in jedem Fall unverzichtbar, scheint im Vergleich zu Biomarkern allein gar mindestens gleichwertig. Aktuell zeichnet sich noch nicht ab, dass in der Behandlung von Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie über das CRP hinaus andere Biomarker einen festen Stellenwert gewinnen werden.