Zusammenfassung
Lawineneinsätze sind durch ihre anspruchsvolle Logistik eine Herausforderung für alle Rettungskräfte, v. a. aber für das medizinische Rettungsteam. Da häufig mehrere Opfer gleichzeitig verschüttet sind, sind besondere Fachkenntnisse für die Triage und die Wahl des Zielkrankenhauses erforderlich. Verschüttete mit kurzer Verschüttungsdauer werden nach den allgemeinen Reanimationsrichtlinien behandelt. Erst ab einer Verschüttungsdauer von 60 min ist bei freien Atemwegen eine allgemeine Unterkühlung zu erwarten und je nach dem Schweregrad zu behandeln. Liegt ein Kreislaufstillstand mit nachgewiesener Asystolie vor, sollte der Notarzt anhand der Verschüttungsdauer, Kerntemperatur und Atemwege zwischen Asphyxie und Hypothermie unterscheiden und nach dem Algorithmus der Internationalen Kommission für Alpine Notfallmedizin IKAR MEDCOM die Reanimation einleiten und bis zur extrakorporalen Wiedererwärmung im geeigneten Zielkrankenhaus fortsetzen oder die Wiederbelebung abbrechen.