Einleitung
Hintergrund zum liposomalen Bupivacain
Sicherheitsprofil des liposomalen Bupivacains
Aktuelle Zulassung und Anwendungsempfehlungen
Durch die FDA zugelassene Anwendungsgebiete | Lokale/Periartikuläre Injektion bei … |
zahnmedizinischen Operationen (Zahnextraktion, Zahnimplantate) | |
Tonsillektomie | |
gynäkologischen Operationen (Mammoplastik, Vaginalprolaps, Beckenbodenoperationen, laparoskopische Hysterektomie) | |
allgemeinchirurgischen Verfahren (Hämorrhoidektomie, Kolonresektion, bariatrische Operationen, Leistenhernienoperationen) | |
Laparoskopischen urologischen Operationen | |
orthopädischen Eingriffen (Schulter‑, Knie- und Hüftgelenkersatzverfahren) | |
Transversus-abdominis-plane(TAP)-Blockaden bei … | |
Hysterektomie | |
kolorektaler Operation | |
Brustrekonstruktion | |
Nephrektomie | |
Interskalenäre Nervenblockade des Plexus brachialis bei … | |
Schultergelenkersatzverfahren | |
Durch die EMA zugelassene Anwendungsgebiete | Feldblockinfiltration |
Periphere Nervenblockade des N. femoralis bei … | |
Kniegelenkersatzverfahren | |
Periphere Nervenblockade des Plexus brachialis (s. FDA) | |
Nichtzugelassene Anwendungsgebiete | Epidurale Injektion |
Intraartikuläre Infiltration | |
Andere periphere Regionalanästhesieverfahren |
Klinische Studien zu Wirksamkeit und Bewertung
Liposomales Bupivacain in der Lokalanästhesie
Lokale (Wund‑)Infiltration
Periartikuläre Injektion
Liposomales Bupivacain in der peripheren Regionalanästhesie
Periphere Nervenblockade
2021 – aktuelle Daten hoher Evidenz zur finalen Beurteilung des liposomalen Bupivacains
Fazit für die Praxis
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Liposomales Bupivacain ist ein Lokalanästhetikum mit der Struktur eines multivesikulären Liposoms, dessen Vesikel durch interne Erosion den gespeicherten Wirkstoff Bupivacain-HCl retardiert freisetzen. Nach Einzelinjektion könnte somit theoretisch eine Wirkdauer bis zu 72 h erreicht werden.
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2011 erfolgte die erstmalige Zulassung des liposomalen Bupivacains unter dem Handelsnamen Exparel© (Fa. Pacira Pharmaceuticals, Parsippany, NJ, USA) durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA), die 2020 durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) auf Europa für Feldblockinfiltrationen und periphere Nervenblockaden des Plexus brachialis und N. femoralis ausgeweitet wurde.
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In präklinischen Studien zeigte sich stets ein dem herkömmlichen Bupivacain-HCl vergleichbares Sicherheitsprofil in den Aspekten Wundinfektion, Myo‑, Kardio- und Neurotoxizität.
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Die klinischen Studien zur Effektivität von liposomalem Bupivacain sind heterogen und konnten nach Einmalgabe nur teilweise eine Verlängerung der postoperativen Analgesiedauer im Vergleich zu herkömmlichen Bupivacain nachweisen.
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Aktuelle, umfassende Metaanalysen der methodisch einwandfreien klinischen Studien zeigen jedoch sehr homogen, dass weder bezüglich der Schmerzkontrolle noch des Opioidbedarfs im postoperativen Setting eine relevante Überlegenheit des liposomalen Bupivacains vorliegt.