Erschienen in:
18.04.2023 | Magenkarzinom | Schwerpunkt
Medikamentöse Therapie des fortgeschrittenen/metastasierten Magenkarzinoms
verfasst von:
Dr. med. Michael Masetti, Magdalena K. Scheck, Sylvie Lorenzen
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mehr als ein Drittel der neu diagnostizierten Magenkarzinome sind metastasiert und haben weiterhin eine schlechte Prognose. Eine palliative Systemtherapie stellt die Therapieoption der Wahl dar.
Fragestellung
Aktuelle Therapiestandards in der palliativen medikamentösen Therapie des metastasierten Magenkarzinoms werden erläutert und ein Ausblick auf neue Therapiestrategien gegeben.
Material und Methoden
Die aktuelle leitliniengerechte Therapie wird dargestellt. Zudem werden neueste Publikationsergebnisse zusammengefasst und innovative Therapieoptionen diskutiert.
Ergebnisse
Eine fluoruracil- und platinhaltige Chemotherapie stellt die Therapie der Wahl bei neu diagnostizierten metastasierten Magenkarzinomen dar. In Abhängigkeit von der Molekularpathologie des Tumors sollte die Therapie um Checkpointinhibition (Nivolumab) oder ein gegen „human epidermal growth factor receptor 2“ (HER2) gerichtetes Präparat (Trastuzumab) ergänzt werden. In der Zweit- und Drittlinie stehen mittlerweile wirksame Therapieoptionen zur Verfügung, die in Abhängigkeit vom Allgemeinzustands der Patient*innen, der Molekularpathologie und der Vortherapie ausgewählt werden. Neue zielgerichtete Therapien (gegen Fibroblastenwachstumsfaktorrezeptor 2b [FGFR2b] oder Claudin 18.2 [CLDN 18.2]) könnten sich als wirksame Optionen für die Zukunft erweisen.
Schlussfolgerung
Sequenzielle Systemtherapien verbessern die Prognose im metastasierten Stadium des Magenkarzinoms signifikant. Die Therapie soll an die Molekularpathologie des Tumors angepasst werden. Neue Zielstrukturen für weitere zielgerichtete Therapien sind Gegenstand der Forschung.