Fünf Kriterien zur Diagnose von Melanoma in situ

Fünf dermatoskopische Merkmale könnten die Frühdiagnose von Melanomen verbessern: Sie sind verdächtig auf ein Melanoma in situ. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Für die Entdeckung von Melanomen per Auflichtmikroskopie gibt es eine Reihe von Kriterien, die z. B. in der ABCD-Regel, der Sieben-Punkte-Checkliste oder der Methode nach Menzies niedergelegt sind. Die Studien, aus denen sich diese Merkmale ableiten, haben allerdings meistens Patienten mit fortgeschrittenen Stadien von invasiven Melanomen einbezogen. Das heißt, die Kriterien sind unzureichend, um frühe Stadien, insbesondere Melanoma in situ (MIS) zu identifizieren. Dermatologen aus Griechenland und Italien haben daher die Aussagekraft einer großen Zahl von dermatoskopischen Merkmalen zur Diagnose von MIS geprüft. Bei der vergleichenden Beurteilung von MIS und anderen pigmentierten Hautläsionen fanden sie insgesamt fünf Eigenschaften, die verdächtig auf ein MIS waren: Unregelmäßig hyperpigmentierte Bereiche Prominent Skin Markings/PSM (siehe unten) Atypisches Pigmentnetzwerk Regressionszonen Abgewinkelte Linien In der Studie wurden auflichtmikroskopische Aufnahmen von 1285 pigmentierten Hautläsionen mit bekannter histopathologischer Diagnose jeweils getrennt von drei Dermatologen beurteilt, die keine Kenntnis von den Ergebnissen hatten. Unter den Läsionen waren 325 MIS, außerdem 312 atypische Nävi, 262 typische Nävi, 100 Reed-Nävi, 91 Basalzellkarzinome, 67 seborrhoische Keratosen/Lentigines solaris/Lichen-planus-artige Keratosen, 26 intraepidermale Karzinome und 102 invasive Melanome. Fünffach erhöhtes MIS-Risiko Unter den oben genannten fünf Merkmalen, die sich in einer multivariablen Analyse als Indikatoren für ein MIS herausstellten, waren die beiden aussagekräftigsten unregelmäßig hyperpigmentierte Bereiche und ausgedehnte Regression (in mehr als 50% der Läsionsoberfläche): Wenn sie vorhanden waren, war die Wahrscheinlichkeit für ein MIS um das 5,4- bzw. 4,7-Fache erhöht. Bei den unregelmäßig hyperpigmentierten Bereichen handelt es sich um dunkelbraune oder schwarze kleine Bereiche in zentralen Teilen der Läsion mit einer unregelmäßigen Form, die keinem der bisher bekannten Merkmale (Punkte, Globuli, Blotches) zugeordnet werden kann. Mit PSM, ein weiteres neues MIS-Merkmal, beschreibt man gerade das Mal durchlaufende Furchen, die heller pigmentiert sind als die Umgebung und typischerweise an den Extremitäten zu finden sind. Sollten zusätzlich zu MIS frühe invasive Melanome erkannt werden, erwiesen sich unregelmäßige Blotches („Tintenflecken“) als weiterer Indikator. Zwei Merkmale zur Abgrenzung von exzidierten atypischen Nävi Ging es darum, MIS von exzidierten atypischen Nävi, also den am schwierigsten zu diagnostizierenden gutartigen Läsionen, zu differenzieren, waren nur noch zwei Merkmale hilfreich: Bei unregelmäßig hyperpigmentierten Arealen und PSM war ein MIS 4,3- und 2,7-mal so wahrscheinlich. Im Unterschied zu invasiven Melanomen war eine ausgedehnte Regression der einzige Indikator für ein MIS. Umgekehrt deutete ein blauweißlicher Schleier eher auf ein invasives Melanom. Die beschriebenen Kriterien können den Studienautoren um Aimilios Lallas von der Universität in Thessaloniki zufolge „die Diagnose von Melanomen im frühestmöglichen Stadium verbessern“. Dazu müssten die Kriterien aber noch in anderen Studien validiert werden. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche dermatoskopische Kriterien eignen sich zur Diagnose von Melanoma in situ (MIS)? Antwort: In der Studie wurden fünf MIS-verdächtige Merkmale identifiziert; die beiden stärksten Indikatoren waren unregelmäßig hyperpigmentierte Bereiche und Prominent Skin Markings. Bedeutung: Unter Zuhilfenahme der gefundenen Kriterien können Melanome möglicherweise früher erkannt werden. Einschränkung: Die Kriterien müssen noch validiert werden.

Springer Medizin

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