Erschienen in:
17.12.2021 | Multiples Myelom | Leitthema
Radiologische Diagnostik des multiplen Myeloms
Rolle der Bildgebungsverfahren und aktuelle S3-Leitlinie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Marc-André Weber, M.Sc., Prof. Dr. med. Andrea Baur-Melnyk
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Das multiple Myelom ist ein klonales B‑Lymphozyten-Neoplasma aus differenzierten Plasmazellen und macht etwa 10 % aller hämatologischen Malignome aus. Die Reduktion der Knochenmasse, die in der Computertomographie (CT) als fokale Osteolyse sichtbar wird, oder eine allgemeine Osteopenie wird hauptsächlich durch eine tumorinduzierte Knochenresorption verursacht.
Radiologische Standardverfahren
Bildgebende Verfahren werden beim multiplen Myelom eingesetzt, um die verschiedenen Dimensionen der Erkrankungsmanifestationen (Knochensubstanzschädigung, Knochenmarkinfiltration, extramedulläre Beteiligung) sowie den Verlauf zu erfassen. Ziel dieser Übersichtarbeit ist es, die Empfehlungen der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) oder multiplem Myelom“ bezüglich der radiologischen Bildgebung zusammenzufassen und zu skizzieren.
Bewertung und Empfehlung für die Praxis
Der Einsatz des konventionellen Röntgenskelettstatus (Pariser Schema) ist obsolet. Bei Erstvorstellung des Patienten mit symptomatischem multiplem Myelom zum Zeitpunkt der Diagnosestellung soll zur Erfassung des Ausmaßes der Skelettschädigung eine Ganzkörper-CT durchgeführt werden. Die S3-Leitlinie sieht die CT auch im Rezidiv und in der Progression als erste Bildgebungsmodalität an.