Erschienen in:
27.05.2016 | Knochentumoren | Leitthema
Chondrogene Knochentumoren
Pathologie und Radiomorphologie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Uhl, PD Dr. G. Herget, Dr. P. Kurz
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Primäre knorpelbildende Tumoren sind häufige Entitäten in der täglichen Arbeit des Radiologen. Der Beitrag beschreibt die Korrelation von Pathologie und Radiologie knorpelbildender Skeletttumoren, insbesondere von Enchondrom, Osteochondrom, periostalem Chondrom, Chondroblastom, und verschiedenen Varianten des Chondrosarkoms. Nach Lesen des Beitrags kann der Radiologe die verschiedenen typischen Muster knorpelbildender Tumoren im Röntgenbild, Computertomogramm und Magnetresonanztomogramm (MRT) aus der pathologischen Anatomie ableiten. Die Differenzierung eines Enchondroms von einem Chondrosarkom ist eine häufige diagnostische Herausforderung. Einige Kriterien in der Bildgebung, wie ein tiefes „scalloping“ (Knochenabbau) der Substantia corticalis (tiefer als zwei Drittel der Kortikalisbreite), eine Destruktion der Substantia corticalis oder eine Weichteilmasse sind Zeichen eines Sarkoms. Osteochondrome sind Knochenvorwölbungen, bei denen ein kontinuierlicher Übergang von Knochenmark aus dem tumortragenden Knochen in das Osteochondrom hinein vorliegt, die Substantia corticalis verläuft kontinuierlich vom tumortragenden Knochen in den Stiel des Osteochondroms und das Osteochondrom trägt eine Knorpelkappe. Chondromyxoidfibrome sind gut abgrenzbare Knochenlysen, die exzentrisch in den Metaphysen langer Röhrenknochen liegen, mit unspezifischem MRT. Chondroblastome liegen sehr bevorzugt in den Epiphysen langer Röhrenknochen und entwickeln ein intensives perifokales Knochenmarködem. Dedifferenzierte Chondrosarkome sind bimorphe Tumoren mit einem niedrigmalignen knorpeligen Tumoranteil und einem hochmalignen nichtknorpeligen Anteil. Die meisten Knorpeltumoren haben bevorzugte Lokalisationen im Skelett und Alterspräferenzen.