Schilddrüsenkarzinome

In der Therapie von Schilddrüsenkrebs im Frühstadium geht die Tendenz in Richtung eines Vorgehens mit verminderter Aggressivität. Welche Rolle dabei der Hochfrequenzablation (HFA) zukommen könnte, hat eine Studie untersucht.

Viele fortgeschrittene und metastasierte medulläre Schilddrüsenkarzinome (MTC) weisen RET-Mutationen auf. In der Studie LIBRETTO-531 war bei diesen Tumorerkrankungen eine zielgerichtete Therapie mit dem RET-Inhibitor Selpercatinib einer Multikinase-Hemmung überlegen.

Menschen aus Weißrussland, die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ein Schilddrüsenkarzinom entwickelt haben, erkranken auch vermehrt an anderen Tumoren: Das Risiko für einen Zweittumor ist bei ihnen um rund 45% erhöht.

Die Mehrheit der differenzierten Schilddrüsenkarzinome spricht im Lauf der Zeit nicht mehr auf die Behandlung mit Radioiod an. Welche Mittel es dagegen künftig geben könnte, war eines der Themen beim Jahreskongress 2023 des Tumorzentrums München (TZM).

Zum Medikament Caprelsa® (Vandetanib) für Patienten mit einem Schilddrüsenkarzinom teilt der Hersteller Sanofi neue Informationen mit.

Noduläre Schilddrüsenveränderungen sind in Jodmangelgebieten wie Deutschland häufig und meist benigne. Wie hoch ihr malignes Risiko ist, wurde nun für Deutschland ermittelt.

Bei der Abschätzung der Dignität von Schilddrüsenknoten besteht Verbesserungsbedarf. Neue Ultraschallscores und Zusatzmethoden helfen, die Zahl überflüssiger invasiver Eingriffe zu verringern.

Die Nutzen-Risiko-Bilanz der Radiojodtherapie im Kindes- und Jugendalter ist strittig. In der veralteten deutschen Leitlinie steht noch immer, dass die Indikation bei papillärem Schilddrüsenkrebs großzügig zu stellen sei. Für die dagegen in US-Leitlinien geforderte Zurückhaltung spricht auch eine aktuelle US-Krebsregisteranalyse.

Patienten mit medullärem Schilddrüsenkrebs, die nicht resezierbare Fernmetastasen aufweisen, profitieren gleichwohl von einer Resektion des Primärtumors. Wie chinesische Mediziner gezeigt haben, verlaufen ihre Überlebenskurven günstiger.

Erleiden Patienten mit Schilddrüsentumoren nach einer Behandlung mit radioaktivem Jod sowie VEGFR-Hemmern ein Rezidiv, ist eine Therapie mit Cabozantinib vielversprechend: In einer Phase-3-Studie lebten die Betroffenen damit länger progressionsfrei als unter Placebo.

Obwohl es dafür keine allgemeine Empfehlung gibt, werden Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen niedrigen Risikos oft mit Radioiod therapiert. Was Ärzte zu dieser Entscheidung führt, haben US-Mediziner untersucht.

Patienten mit der follikulären Variante des papillären Schilddrüsenkarzinoms (FVPTC) haben, sofern keine Fernmetastasen vorliegen, nach der Op. eine sehr gute Prognose – und zwar mit wie ohne Radiojodtherapie.

Wo es nachts draußen besonders hell ist, erkranken besonders viele Frauen an Schilddrüsenkrebs. Dass die nächtliche Beleuchtung für die steigende Inzidenz von Schilddrüsentumoren relevant ist, darf aber bezweifelt werden.

Die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs hat in den vergangenen 30 Jahren bei Erwachsenen deutlich zugenommen, wofür auch Überdiagnostik verantwortlich sein könnte. Möglicherweise gilt dies auch für Kinder und Jugendliche.

Mithilfe zellfreier DNA (cfDNA) ist es indischen Forschern gelungen, benigne und maligne Schilddrüsenknoten zu differenzieren. Das Verfahren klingt interessant. Die Fallzahlen waren jedoch gering.

Wenn Frauen nach einer Thyreoidektomie schwanger werden, sollte man die Schilddrüsenwerte gut im Auge behalten. Eine spezielle Konstellation erfordert dabei ganz besondere Beachtung.

Werden bei einer Thyreoidektomie aufgrund von Schilddrüsenkrebs auch die zentralen Lymphknoten entfernt, könnte dies einer schwedischen Studie zufolge das Risiko für einen dauerhaften Hypoparathyreoidismus erhöhen.

Tumoren mit aktivierenden Mutationen im RET-Gen lassen sich offenbar gut mit dem Tyrosinkinasehemmer Selpercatinib in Schach halten. Darauf deuten erste Studien bei NSCLC und Schilddrüsenkrebs.

Die Inzidenz von Kolorektalkarzinomen unter jüngeren Menschen nimmt deutlich zu, dafür sinkt die Inzidenz von Lungentumoren. Eine aktuelle Studie aus Kanada beobachtete noch weitere Trends anderer Krebsentitäten unter jüngeren Menschen.

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen steigt die Rate der Krebsneuerkrankungen so stark wie in keiner anderen Altersgruppe. Es mangelt an der Prävention vermeidbarer Tumore.

Jedes Jahr erhält eine halbe Million Bundesbürger die Diagnose Krebs, berichtet das Robert Koch-Institut in einem neuen Bericht. Wie sich die Inzidenzen entwickeln und welche Krebsarten zuletzt besonders zugelegt haben, zeigen wir in Grafiken.

Bei einer totalen Thyreoidektomie die Nebenschilddrüsen zu schonen, ist eine Herausforderung. Ein neues intraoperatives Visualisierungsverfahren soll dabei helfen können, es lässt die Epithelkörperchen aufleuchten. Doch sinkt damit auch das Hypokalzämierisiko?

Möglicherweise ist eine Radiojodtherapie wegen Hyperthyreose mit einem moderat erhöhten Krebssterberisiko assoziiert.

Nach Diagnose gutartiger Schilddrüsenknoten per Biopsie besteht ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs. Zahlen zur Risikoabschätzung liefert eine Studie mit einer Laufzeit von einem Vierteljahrhundert.

Bei einer Feinnadelbiopsie ist die Falsch-negativ-Rate umso höher, je größer der untersuchte intermediär suspekte Knoten ist.

Ein Teil der Schilddrüsenkrebspatienten unter aktiver Überwachung ist wegen der Erkrankung besorgt, was sich jedoch bei einigen von ihnen mit der Zeit legt.

Überleben Kinder ein Hodgkin-Lymphom, ist ihr Risiko für nachfolgende solide Tumoren 14-fach höher als in der Allgemeinbevölkerung. Besonders hoch ist das Brustkrebsrisiko bei bestrahlten Frauen.

Überschreiten Schilddrüsenknoten unbestimmter Dignität einen Durchmesser von 4 cm, wird den Patienten oft zur totalen Thyreoidektomie geraten. Laut Ergebnissen einer Studie würde eine Lobektomie in den meisten Fällen genügen.

Bei der Beurteilung von Schilddrüsenknoten gewinnen Feinnadelpunktion und Ultraschall auch für den Chirurgen zunehmend an Bedeutung. Auf dem Schilddrüsenkongress diskutierten Experten den Umgang mit „suspekten“ Befunden.

Die Szintigrafie ist nach wie vor notwendig, um "heiße" versus "kalte" Schilddrüsenknoten zu diagnostizieren, sagt Professor Matthias Schott. Mit Ultraschall gelinge es heutzutage schon sehr gut, maligne Befunde rechtzeitig zu erkennen. Trotzdem sollte bei Knotennachweis eine Szintigrafie durchgeführt werden.

Mehr als ein Drittel der Patienten in einer US-Studie, die sich einer Feinnadelpunktion eines Schilddrüsenknotens unterzogen haben, waren Träger von Inzidentalomen. Interessant waren dabei nicht nur die Ergebnisse.

Kleine papilläre Schilddrüsenkarzinome müssen nicht gleich herausoperiert werden: Innerhalb von fünf Jahren beginnt nur jeder achte Tumor zu wachsen. Aussagekräftiger als der Durchmesser ist jedoch das Volumen.

Die radiologische Behandlung von Patienten mit einem Schilddrüsenkarzinom mit radioaktivem Jod erhöht offenbar das Schlaganfallrisiko nicht. 

Zum Umgang mit Schilddrüsenknoten gibt es aktuelle Leitlinien aus den USA. Wichtig für den Praktiker: die neuen Ultraschallkriterien zur Abklärung von Knoten über 1 cm, die Empfehlung zur Feinnadelbiopsie bei Risikoknoten und der therapeutische Schwenk in Richtung „weniger ist mehr“ bei Karzinompatienten mit geringem Rezidivrisiko.

Ergibt die Feinnadelbiospie eines Schilddrüsenknotens eine Atypie oder follikuläre Läsion unklarer Bedeutung (AUS/FLUS), raten Experten zur Stanzbiopsie statt zum erneuten Griff zur Feinnadel.

Weltweit ist seit etwa 30 Jahren eine Zunahme der Fälle von Schilddrüsenkrebs zu verzeichnen. Ob dies eine echte biologische Grundlage hat oder doch eher auf Überdiagnostik beruht, haben australische Forscher untersucht.

Schilddrüsenknoten sind allgegenwärtig, Schilddrüsenkarzinome sind es nicht. Daraus ergibt sich immer wieder neu die Frage, wie eine rationale und patientengerechte Abklärung der Knoten aussehen muss.

Welcher der beiden zugelassenen Tyrosinkinasehemmer ist beim metastasierten medullären Schilddrüsenkarzinom eher geeignet, den Krankheitsprogress aufzuhalten? Und wie sollte das Vorgehen beim anaplastischen Karzinom sein?

Brustkrebs erhöht das Risiko für einen Zweittumor in der Schilddrüse – aber offenbar auch umgekehrt. Anhand der Ergebnisse einer Metaanalyse von seit 1966 veröffentlichten Studien konnten US-Wissenschaftler das auch beziffern.

Die Zahl der Schilddrüsenknoten nimmt zwar im Alter zu, aber deren Malignitätsrisiko verringert sich zugleich. Das lässt sich aus einer prospektiven US-Studie über einen Zeitraum von fast zwei Dekaden ablesen.

Bei Patienten mit einem dialysepflichtigen Nierenversagen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung erhöht, wie eine US-Studie bestätigt. Dabei gibt es offenbar bei den Krebsarten Unterschiede in der Inzidenz.

Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima ist die Inzidenz von Schilddrüsenkarzinomen bei Kindern und Jugendlichen in den betroffenen Regionen stärker gestiegen als erwartet.

Wachstumsfaktoren spielen eine wichtige Rolle in der Entstehung von Schilddrüsenkrebs. Darauf deutet eine Studie mit schwedischen Registerdaten, wonach das Wachstum eines Feten mit dem Krebsrisiko seiner Mutter korreliert.

US-Forscher haben die Entstehung des papillären Schilddrüsenkarzinoms weiter entschlüsselt: Der Durchbruch für die molekularpathologische Klassifikation von Schilddrüsenkarzinomen?

Bei immer mehr Menschen finden sich kleine papilläre Schilddrüsenkarzinome, deren Durchmesser bei maximal 2 cm liegt. Man diskutiert deshalb, ob eine bloße Beobachtung dieser scheinbar risikoarmen Karzinome nicht ausreichen könnte.

Bei Krebspatienten, die ambulant spezialfachärztlich behandelt werden, ist der TNM-Status für die Abrechnung wichtig.

In einigen Ländern, darunter Deutschland, nimmt die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs seit geraumer Zeit stetig zu. Unklar ist, ob sich wirklich mehr Tumoren bilden oder ob nur mehr Geschwülste entdeckt werden.

Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 sind vermehrt aggressive Formen des Schilddrüsenkarzinoms aufgetreten. Das geht erstmals aus einem systematischen Screening zwischen 1997 und 2008 hervor.

Bei einem Meningeom lohnt sich ein genauerer Blick: Möglicherweise ist der harmlos erscheinende Tumor mit Metastasen eines anderen Tumors verknüpft.

Die Wahrscheinlichkeit für maligne Veränderungen ist in Schilddrüsen mit großen Knoten deutlich größer als in kleinen Knoten.

Patienten mit einem fortgeschrittenen differenzierten Schilddrüsenkarzinom haben nur wenige Optionen, wenn die Radiojod-Therapie versagt. Nun konnte ein internationales Forscherteam erneut zeigen, dass eine zielgerichtete Therapie bei diesen Patienten gute Chancen bietet.

In der Diagnostik des medullären Schilddrüsenkarzinoms sind Tests auf das stabilere Procalcitonin so genau wie Bestimmungen des Serum-Calcitonins, wie aus einer Studie mit einem direkten Vergleich hervorgeht.

Bereits mehrere Jahre vor der Diagnose eines Schilddrüsenkarzinoms ist der dann weiter steigende Thyreoglobulin-Spiegel im Blut erhöht. Patienten der EPIC-Studie mit den höchsten Spiegeln hatten ein um das Neunfache erhöhtes Krebsrisiko.

Bis 2017 sollen klinische Krebsregister in den Ländern flächendeckend etabliert sein. Dafür gibt es Fördermittel vom Bund. Doch das chronisch klamme Berlin riskiert, die Förderfristen zu verpassen, warnt die Techniker Kasse.

Manche Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko für ein differenziertes Schilddrüsenkarzinom.

Hohe Konzentrationen des Wachstumsfaktors IGF-1 im Blut sind offenbar mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Schilddrüsenkarzinome assoziiert.

Die Reihenuntersuchungen an Kindern und Jugendlichen in der Präfektur Fukushima sorgen für heftige Debatten unter Ärzten. Ist die Havarie des AKW Fukushima Daiichi am 11. März 2011 an gehäuften Schilddrüsenkrebsfällen Schuld?

Drei Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima zeigen sich die gesundheitlichen Folgen in der kontaminierten Region: Schilddrüsenkrebs ist auf dem Vormarsch. Diagnose und Behandlung von Kranken sind indes für Ärzte ein Hindernislauf.

Die Fördergelder für ein klinisches Krebsregister in Niedersachsen stehen fest, jetzt geht es an den Aufbau. Unklar ist vor allem, wie die Daten mit dem bereits vorhandenen epidemiologischen Register zusammengeführt werden können.

Die Inzidenz von Schilddrüsenkarzinomen nimmt weltweit seit Jahren zu. Den Grund dafür sehen Experten weniger in einer echten Zunahme von Erkrankungen als vielmehr in einer ausgreifenden Diagnostik. Denn die Mortalität hat sich nicht verändert.

Überlebende eines Schilddrüsenkarzinoms sterben gehäuft an Herzkrankheiten. Möglicherweise liegt dies an der TSH-Suppression.

Die atomkritischen Ärzte der Vereinigung IPPNW sehen bereits Beweise für erhöhte Krebsraten bei Kindern im Zuge der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Sie stützen sich auf erste Reihenuntersuchungen.

Allzu üppiges Diagnostizieren macht womöglich nicht gesünder, sondern kränker – diese These wird derzeit vielerorts diskutiert. Auch an der Mayo Clinic, wo sich Forscher nun die Krebsdiagnostik der Schilddrüse unter diesem Aspekt angesehen haben.

Die Anschubfinanzierung steht: Jetzt sind die Länder dran, die klinischen Krebsregister bundesweit auszubauen. Die Krebshilfe zeigt sich zuversichtlich.

Der Anteil der Patienten mit radioiodrefraktärem differenziertem Schilddrüsenkarzinom beträgt zwischen 5 % und 15 %. Für diese Patienten gab es bislang keine Standardtherapie. Auf dem diesjährigen ASCO-Kongress wurden vielversprechende Daten präsentiert, die ein signifikant um fünf Monate verlängertes medianes progressionsfreies Überleben untersucht haben.

Vor allem Kinder sind nach einer Strahlenexposition gefährdet, in späteren Jahren an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Das Risiko bleibt das ganze Leben lang erhöht. Dies hat eine Studie mit Atombombenopfern aus Hiroshima und Nagasaki gezeigt.

Warum haben Patienten, die ein Schilddrüsenkarzinom erfolgreich besiegt haben, ein allgemein höheres Krebsrisiko?

Werden Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen, die nur ein niedriges Rückfallrisiko aufweisen, zu häufig adjuvant mit Radiojod behandelt?

Eine Koexistenz des häufigsten Karzinoms und der häufigsten entzündlichen Erkrankung der Schilddrüse bringen für den Patienten offenbar Vorteile. Lymphknotenmetastasen, vor allem in den zentralen Kompartmenten, treten bei ihnen seltener auf.

Ein Inhibitor der Rezeptor-Tyrosinkinase MET könnte zu einem klinischen Nutzen beim medullären Schilddrüsenkarziom führen. Dies zeigen die Ergebnisse einer Phase-I-Studie.