Erschienen in:
27.04.2022 | Diabetisches Fußsyndrom | Originalien
Beeinflusst die Entzündungsaktivität des Charcot-Fußes eine erfolgreiche Korrekturarthrodese?
verfasst von:
Prof. Dr. Alexander T. Mehlhorn, Ulrich Illgner, Stefan Lemperle, Verena Huber, Hubert Hoerterer, Oliver Gottschalk, Maria Anna Legrand, Veit Krenn, Markus Walther
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Neuroosteoarthropathie des Fußes wird in ein aktives und ein inaktives Stadium unterteilt, was Einfluss auf die weitere Therapie hat. Hierfür kann der histopathologische Charcot-Score (HCS) verwendet werden, da er ein Maß für die Entzündungsaktivität auf Basis von Gewebeproben darstellt.
Fragestellung
In der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, ob eine erfolgreiche knöcherne Heilung nach Arthrodese abhängig von der Entzündungsaktivität der Erkrankung ist.
Material und Methode
Es unterzogen sich N = 80 Patienten einer Korrekturarthrodese des Mittel- (Gruppe 1) oder Rückfußes/OSG (Gruppe 2). Unterschieden wurde zwischen Patienten mit/ohne Diabetes mellitus sowie mit/ohne Schmerzempfinden. Intraoperativ wurden Proben zur Bestimmung des HCS entnommen. Die knöcherne Heilung der Arthrodesen wurde 12 Wochen postoperativ mittels Computertomographie überprüft.
Ergebnisse
Es ergab sich eine indirekte, signifikante Korrelation zwischen knöcherner Konsolidierung und HCS. In Gruppe 2 bestand bei Patienten ohne Schmerzempfinden eine signifikant schlechtere knöcherne Heilung. Tendenziell schien der HCS bei Patienten ohne Diabetes/ohne Schmerzempfinden erhöht zu sein.
Diskussion
Die vorliegende Studie bestätigt die Vermutung, dass Korrekturarthrodesen nur im inaktiven Stadium der Charcot-Erkrankung durchgeführt werden sollten. Hohe Aktivitätsniveaus behindern offensichtlich die knöcherne Heilung. Der HCS ist ein relevanter prognostischer Faktor für die Therapieplanung.