Erschienen in:
10.05.2021 | Computertomografie | Leitthema
Welche Bildgebung zur Patientenauswahl für Thrombektomie in welchem Zeitfenster?
verfasst von:
PD Dr. B. Cheng, PD Dr. G. Broocks
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Indikation zur mechanischen Thrombektomie (MT) bei Patienten mit Verschluss einer großen hirnversorgenden Arterie wird auf Grundlage der Befunde aus der Bildgebung gestellt. Es stehen hierfür neben unterschiedlichen Untersuchungsmodalitäten (Computertomographie [CT] oder Magnetresonanztomographie [MRT]) verschiedene Protokolle zur Verfügung.
Fragestellung
Welche Bildgebung (Modalität und Umfang) soll in Abhängigkeit von verschiedenen Zeitfenstern nach Symptombeginn für eine MT eingesetzt werden?
Material und Methoden
Auswertung der Ergebnisse aus den großen, prospektiven und randomisierten MT-Studien hinsichtlich der angewandten Bildgebung. Diskussion methodischer Hintergründe, Vor- und Nachteile einzelner Bildgebungsmodalitäten. Zusammenfassung von Empfehlungen für die Praxis.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
In den MT-Studien wurde hauptsächlich die CT-Bildgebung zur Indikationsstellung eingesetzt. Die wesentlichen Optionen zur Patientenselektion sind eine native Bildgebung mit Angiographie (CTA) oder eine zusätzliche Perfusionsbildgebung. In frühen Zeitfenstern ist eine CT mit CTA ausreichend (≤ 6 h für MT, ≤ 4,5 h bei begleitender Thrombolyse gemäß Zulassungskriterien). Für das spätere oder unbekannte Zeitfenster ist eine Perfusionsbildgebung notwendig. Für das unbekannte Zeitfenster ist bei leichten oder moderaten Defiziten in erster Linie eine MRT-Bildgebung empfohlen, bei schweren Defiziten eine CT-Bildgebung mit Perfusionsbildgebung.